Das Grauen in dieser Straße: Hier schlug der Kinder-Vergewaltiger zu
Als der Staatsanwalt nach fast einer Stunde die Verlesung der Anklage beendet, legt sich kurz eine bleierne Stille über den Saal 390 im Landgericht Hamburg. Offenbar haben die Tatvorwürfe selbst die erfahrenen Richter der großen Strafkammer für einen Moment aus der Fassung gebracht. Die Entsetzlichkeit der Schilderungen machen den Prozessauftakt gegen einen mutmaßlichen Kindervergewaltiger aus Bergedorf schnell zur Belastungsprobe für die Beteiligten.
Als der Staatsanwalt nach fast einer Stunde die Verlesung der Anklage beendet, legt sich kurz eine bleierne Stille über den Saal 390 im Landgericht Hamburg. Offenbar haben die Tatvorwürfe selbst die erfahrenen Richter der großen Strafkammer für einen Moment aus der Fassung gebracht. Die Entsetzlichkeit der Schilderungen machen den Prozessauftakt gegen einen mutmaßlichen Kindervergewaltiger aus Bergedorf schnell zur Belastungsprobe für die Beteiligten.
Steve G. (36) hält den Blick abgewendet, während der junge Staatsanwalt vorträgt. Sein Gesicht verbirgt er hinter der Hand. Der Beschuldigte, ein schmächtiger Mann mit hoher Stirn, erscheint aufgeregt – sein Kopf ist hochrot. „Versuchen Sie, sich ein wenig zu beruhigen“, mahnt einer der Richter. Der Mann ist wegen Kindesmissbrauchs bereits vorbestraft und kommt direkt aus der U-Haft.
Hamburg: Mann aus Bergedorf wegen Kindesmissbrauchs angeklagt
Zwischen 2018 und 2021 soll der 36-Jährige mindestens acht Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren zum Teil schwer missbraucht und seine Taten mit dem Handy gefilmt haben. Einen Teil der Taten beging G. laut Anklage in seiner Wohnung an der Brookstraße in Bergedorf. So auch im Februar 2018, als die Freundin seiner Lebensgefährtin mit ihren Kindern übers Wochenende zu Besuch kam. Der Beschuldigte sei nachts ins Kinderschlafzimmer eingedrungen und habe eines der Kinder missbraucht, so der Staatsanwalt.

Verteidiger: „Mein Mandant ist in keinem guten Zustand“
Eine weitere Tat beging der Mann laut Anklage im sächsischen Bautzen, bei weiteren Fällen blieben der Tatort sowie die Identitäten der Opfer unklar. Darüber hinaus stellten Ermittler beim Beschuldigten 6790 weitere Bild- und Videodateien sicher, die schwersten sexuellen Missbrauch an Kindern beinhalten.
Das könnte Sie auch interessieren: Radfahrerin fährt Seniorin tot: Emotionaler Auftritt vor Gericht
Der Verteidiger kündigt an, dass G. „reinen Tisch machen“ wolle: schriftlich und über seinen Anwalt. „Mein Mandant ist in keinem guten Zustand“, erklärt er. Auch die Namen weiterer Opfer sollen genannt werden. Er beantragt, die Öffentlichkeit für die Dauer der Einlassung auszuschließen – zum Schutz der minderjährigen Opfer. Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück, und gibt danach dem Antrag statt: Alle Besucher müssen den Saal verlassen. Der Prozess wird am Mittwoch, den 15. November fortgesetzt.