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  • Für mehr Gespräche mit der Politik demonstrieren die Corona-Eltern auf dem Gänsemarkt.
  • Foto: Patrick Sun

„Das Gefühl, nicht gefragt zu werden“: Jetzt demonstrieren Hamburgs Corona-Eltern

Sie sind Corona-Eltern und sie sind mächtig sauer. In Hamburg gehen zum ersten Mal Eltern auf die Straße, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Sie bemängeln vor allem fehlende Konzepte für einen Kita- und Schulalltag während Corona.

Die Kitas in Hamburg haben wieder geöffnet und auch die Schulen sollen nach den Sommerferien losgehen. Doch einen genauen Plan für den Alltag während Corona gibt es noch nicht – und das ärgert die Eltern. Zur Demonstration aufgerufen hatte die Initiative „Familien in der Krise“, die sich im Netz gegründet hat. Sie will Kinder- und Familienrechte vertreten.

„Wir hatten das Gefühl, dass wir nicht gefragt werden“, sagt Anna-Maria Kuricová, Sprecherin der Initiative, zur MOPO. Offen bleibe, wie mit der zweiten Welle umgegangen würde. „Für Schulen und Kitas gibt es da bisher keinen Plan. Wir können doch nicht wieder alles zurückfahren!“, fährt sie fort. Vor Corona sei sie voll berufstätig gewesen, jetzt könne sie nichts mehr machen.

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Anna-Maria Kuricová ist die Sprecherin der Initiative „Familien in der Krise“ in Hamburg.

Foto:

Patrick Sun

Demo der Corona-Eltern in Hamburg: Das Gefühl nicht gefragt zu werden

„Die Politik hat sich auch mit Wirtschaftsunternehmen wie Lufthansa zusammengesetzt, warum dann nicht auch mit uns Eltern?“, beklagt Kuricová. Das Gleiche fordert der Landeselternausschuss Hamburg (LEA) und schlägt einen runden Tisch mit Politikern, Lehrern, Schulleitern, Elternvertretern, Experten für Kindergesundheit und Kinderschutz sowie Digitalisierungsexperten vor.

Der LEA teile die Sorgen der demonstrierenden Hamburger Eltern um ihre Kinder, zeigt sich allerdings teilweise auch zufrieden. „Die Befreiung der Hamburger Familien vom Eigenanteil der Kita-Gutschein-Gebühren ist eine große Stütze. Die Belange der Familie wurden in Hamburg stärker in den Vordergrund gerückt als anderswo in Deutschland.“

Demo der Corona-Eltern in Hamburg: Forderungen nach Gesprächen

Sorgen macht sich der LEA um mögliche Gefahren und Schäden, die durch die Isolation und Schutzmaßnahmen entstanden sein könnten. „Die Einführung der Schutzmaßnahmen hat einen nachhaltigen Eindruck bei den Kindern und ihren Eltern hinterlassen“, so der LEA, „Bisher kann keine Abwägung der gesundheitlichen und sozial-emotionalen Gefahren erfolgen. Dies ist jedoch notwendig.“

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Corona-Eltern demonstrieren mit ihren Kindern auf dem Gänsemarkt.

Foto:

Patrick Sun

Die Forderungen der vom Flatterband abgesperrten Demonstranten im 1,5-Meter-Abstand? Ins Gespräch kommen mit der Politik, um unter anderem einen transparenten Plan für eine eventuelle zweite Infektionswelle zu erarbeiten.

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