Ganz besonderes Museum: Wie dieser Mann Hamburg verzaubern möchte
Wittus Witt hat eine erfolgreiche Karriere in der Unterhaltungsbranche hingelegt, mit seinen Zaubertricks wurde er sogar Weltmeister. Doch selbst dieser Erfolg kommt für ihn nicht an die Erfüllung seines Lebenstraums heran. Nun will er nämlich Hamburg verzaubern – mit einem ganz besonderen Museum.
Wittus Witt hat eine erfolgreiche Karriere in der Unterhaltungsbranche hingelegt, mit seinen Zaubertricks wurde er sogar Weltmeister. Doch selbst dieser Erfolg kommt für ihn nicht an die Erfüllung seines Lebenstraums heran. Nun will er nämlich Hamburg verzaubern – mit einem ganz besonderen Museum.
„Es ist ein Lebenstraum, den ich mir hier verwirkliche“, sagt Wittus Witt stolz. Das „Bellachini“ am Hansaplatz 8 (St. Georg) ist laut des Magiers das erste Zaubermuseum Deutschlands. Auf den ungefähr 100 Quadratmetern stellt er alles aus, was irgendetwas mit Zauberei zu tun hat, fast alle Exponate kommen aus seinem Privatbesitz.
„Es ist mein Lebenstraum“
Wann Witt mit dem Zaubern angefangen hat, kann er selber nicht mehr genau sagen. „Ich mache das schon so lange wie ich denken kann“, sagt er. Damals habe er die Tricks durch Freunde gelernt, viele Bücher über Zauberei gelesen und damit angefangen, seine Nummern auf den Straßen Düsseldorfs zu zeigen. 1976 nahm er an den Meisterschaften für Zauberei der „Fédération Internationale des Sociétés Magiques“ (FISM) teil und wurde dabei sogar Weltmeister in der Kategorie Comedy.
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Während des Kunst-Studiums wurde er dann von Journalist und Moderator Jean Pütz für das Fernsehen entdeckt. Von 1994 bis 1997 hatte er seine eigene Fernseh-Zauberserie im WDR: „Tele-Zauber mit Wittus Witt“. Auf seine TV-Karriere folgte eine Zeit als Autor und Verleger von Zauberliteratur, bis Witt 2012 mit der „Galerie W“ nach Hamburg kam. Hier stellte er zehn Jahre lang Kunst aus, vergaß dabei aber nie die Zauberei. So kam es, dass er im Dezember 2022 das Zaubermuseum „Bellachini“ eröffnete.
„Ich kämpfe mein ganzes Leben dafür, dass die Zauberei als Kunst anerkannt wird“
Hamburg sei genau der richtige Ort für dieses Museum, sagt Witt. „Hier wurde der erste Zauberverein gegründet, die erste Zauberzeitschrift erschien in Hamburg.“ Trotzdem sei die Zauberei nie auf Augenhöhe mit anderen Bühnenkünsten gewesen. Witt will das ändern: „Ich kämpfe mein ganzes Leben dafür, dass die Zauberei als Kunst anerkannt wird.“

An den Wänden des Museums hängen alte Werbeplakate, Zauberkästen, Bücher über Zauberei und andere magische Kostbarkeiten. Ein Ausstellungsstück, auf das Witt besonders stolz ist, ist der Goethe-Zauberkasten. Diese Trickkiste schenkte der berühmte Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) seinen Enkeln zu Weihnachten, unter anderem enthält es ein Zauberquadrat. Der Kasten ist eine Leihgabe des Goethe Museums Düsseldorf und wird Ende Februar wieder zurück gegeben.
Ältestes Exponat stammt aus dem 15. Jahrhundert
Daneben ist der „Rote Salon“, in dem Bilder, Bücher und Prospekte die Ursprünge der Zauberkunst dokumentieren. Die ersten Zauberer – damals noch Taschenspieler – sind auf dem ältesten Exponat des Museums zu sehen. Ein bemaltes Holzstück aus den 1460ern zeigt einen Taschenspieler, der einen Fisch aus einem Hut zaubert.
Die Besucher des Museums können auch selber zu Magiern werden. An mehreren Stationen gibt es Tricks zum ausprobieren. Zum Beispiel den Vibra Prop, einem magischen Propeller, der auf wundersame Weise die Drehrichtung ändert. Doch die großen Kunststücke führt Witt noch selber vor. Jeden Freitag gibt er eine Zaubershow.
„Ich mache so lange weiter, bis ich nicht mehr atme“
Diese beginnt um 21 Uhr, allerdings ist das Museum schon ab 20 Uhr für die Zuschauer geöffnet, damit sie auch die Ausstellung angucken können. Die Gäste werden mit 27,50 Euro zur Kasse gebeten, ohne Zaubershow kostet der Eintritt 12,50 Euro. Öffnungszeiten des Museums: donnerstags von 11 bis 21 Uhr und freitags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr.
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Witt ist zuversichtlich, dass die Zauberkunst auch in Zukunft noch Anklang findet. Und falls nicht, wird er schon dafür sorgen: „Ich möchte Menschen für die Zauberei begeistern. Ich mache so lange weiter, bis ich nicht mehr atme.“