Milchhof Rissen: Am Ende überrascht Bauer Jaacks noch einmal alle
Jahrelanger, erbitterter Kampf um den Moorhof Rissen und nun ein jähes Ende: Kurz vor dem angedrohten Besuch des Gerichtsvollziehers ist Hauke Jaacks tätig geworden – ganz anders als von vielen erwartet. Nicht nur die Unterstützer des streitbaren Landwirts, auch die neuen Eigentümer des Hofs sind überrascht.
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Jahrelanger, erbitterter Kampf um den Moorhof Rissen und nun ein jähes Ende: Kurz vor dem angedrohten Besuch des Gerichtsvollziehers ist Hauke Jaacks tätig geworden – ganz anders als von vielen erwartet. Nicht nur die Unterstützer des streitbaren Landwirts, auch die neuen Eigentümer des Hofs sind überrascht.
Noch Samstagnacht gegen Mitternacht erschien dieser Abgesang auf der Facebook-Seite des Moorhofs: „Liebe Freunde des Moorhofes, wir hatten bis zuletzt auf ein Wunder gehofft. Das ist leider ausgeblieben. Seit heute ist der Moorhof mit seinen Kühen und Rindern Geschichte.“
Auf Fotos, die Jaacks ebenfalls gepostet hat, ist zu sehen, wie ein großer Viehtransporter seine geliebten Kühe abtransportiert. Der Kuhstall – völlig leer am Schluss. Auch auf den Weiden kein einziges Rind mehr. Wohin die Kühe gekommen sind, ob er sie alle verkaufen musste, darüber schweigt Jaacks bisher noch. Er schreibt: „Bitte habt Verständnis dafür, dass wir Euch heute nur kurz mitteilen können, dass wir alle unsere Tiere gut untergebracht haben. Das wäre ohne Eure Unterstützung hier auf Facebook nicht möglich gewesen.“
Hauke Jaacks: Auf Moorhof ist traurige Ruhe eingekehrt
Jaacks weiter: „Auf dem Moorhof ist nun eine traurige Ruhe eingekehrt. Zukünftig keine Milch für Hamburg mehr aus dem Klövensteen. Es grüßt euch Hauke.“
Als die MOPO zuletzt mit dem Landwirt sprach, hielt er sich noch etwas bedeckt, was die Art seines Abgangs anging. Vor einem Jahr gab es bereits einen ersten Räumungstermin, da konnte Jaacks Anwalt noch verhindern, dass die Familie den Hof verlassen muss. Jetzt gab es offenbar keine Hoffnung mehr.
Hamburg: Gerichtsvollzieher kam bereits vergangenes Jahr
Bauer Jaacks hatte den Hof für sein Milchvieh und die Zuchtrinder fast 20 Jahre lang gepachtet, die Eigentümerin hatte dann 2019 den Betrieb nicht an ihn, sondern an Lars Breuer verkauft. Die Stadt Hamburg hatte diesem Verkauf zugestimmt, was für viel Kritik gesorgt hatte, da landwirtschaftliche Nutzung Vorrang hat und es umstritten ist, ob es sich bei einem Pferdehof um eine solche Nutzung handelt. Der Versuch, in der Umgebung Flächen für einen Neubau des Hofs zu bekommen, scheiterte.
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Der Moorhof im Babenwischenweg 40 gehört bereits seit 2019 dem Immobilien-Manager Lars Breuer aus Rissen. Er und seine Frau haben selbst mehrere Pferde und wollen die Anlage zu einem Pferdehof mit etwa 45 Tieren umbauen. Die Bauanträge laufen schon länger. Doch bisher war es Breuer nicht gelungen, Jaacks von seinem Hof zu bekommen. Breuer sagte nun zur freiwilligen Räumung gegenüber der MOPO: „Wir freuen uns nicht riesig. Wir sind ja alle Verlierer in der Sache.“ Aber jetzt könne es nur noch besser werden.