Das Baustellen-Rätsel vom Kiez: Entsteht hier jetzt endlich ein Hotel?
Kein Grundstück auf St. Pauli war so oft Gegenstand von Zeitungsartikeln oder TV-Sendungen. Über kein Kiez-Areal wurde so viel spekuliert, jahrzehntelang tauchten immer neue Investoren auf und hatten hochtrabende Pläne. Die Rede ist von der „Heißen Ecke“ Reeperbahn/Hein-Hoyer-Straße. Doch nach langem Stillstand tut sich endlich was. Lesen Sie hier, was ein Herr Leinhos aus Thüringen damit zu tun hat.
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Kein Grundstück auf St. Pauli war so oft Gegenstand von Zeitungsartikeln oder TV-Sendungen. Über kein Kiez-Areal wurde so viel spekuliert, jahrzehntelang tauchten immer neue Investoren auf und hatten hochtrabende Pläne. Die Rede ist von der „Heißen Ecke“ Reeperbahn/Hein-Hoyer-Straße. Doch nach langem Stillstand tut sich endlich was. Lesen Sie hier, was ein Herr Leinhos aus Thüringen damit zu tun hat.
Der blickdichte Bauzaun entlang der Reeperbahn ist gepflastert mit Plakaten für den Film „Barbie“, jemand hat draufgeschrieben: „Manche Dinge müssen enden, damit sie beginnen können …“ An der Hein-Hoyer-Straße befindet sich das Tor zur Baustelle. Es steht offen. Ein junger Mann erzählt freundlich, dass er den ersten Tag hier arbeite und seine Firma erst seit Kurzem tätig ist. Von den verworrenen Hintergründen des Endlos-Projekts wisse er nichts.
St. Pauli: Jörg Leinhos ist Bauherr an der „Heißen Ecke“
Die kennt aber Jörg Leinhos. Der Mann aus dem schönen Thüringen ist Geschäftsführer der „Hansischen Hotel Reeperbahn GmbH & Co KG“ mit Sitz in Berlin-Rahnsdorf. Er stellt sich in einer Mail als „Bauherr“ vor und möchte der MOPO erst mal verbieten, die Baustelle zu fotografieren: „Die Datenschutzrichtlinien hierzu dürften Ihnen bekannt sein …“
Seine Berliner Firma werkelt schon seit 2020 auf dem Grundstück. Damals waren zwei Nachbargebäude abgerissen worden. Geplant waren der Bau eines 117-Zimmer-Hotels mit Restaurant und Nachtclub. Doch nach dem Abriss tat sich erstmal kaum etwas.
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Bauherr Leinhos dazu: „Der Baufortschritt läuft nach den Grundlagen, die zu erfüllen und umzusetzen sind. Hier mussten leider auch zeitaufwendige und komplizierte Tiefbauarbeiten erst umgesetzt werden.“
Das trifft nach MOPO-Informationen wohl zu. 2020 gab es Probleme mit der Wand des Nachbargebäudes, 2021 wurden Bomben-Blindgänger im Erdreich vermutet und schließlich musste noch ein Kellergeschoss beseitigt werden. Nun fällt vom Nachbarhaus der Blick in eine tiefe und aufwendig abgestützte Baugrube.
Hamburg: Burim Osmani hat „Heiße Ecke“-Grundstück 1998 gekauft
Und wie geht es weiter? Leinhos: „Die Grundsteinlegung erfolgt in Kürze, jedoch ohne öffentliche Bekanntgabe und Beisein. Dies ist bitte zu respektieren. In Kürze wird es ein offizielles Poster zum neuen Hotel geben.“ Auf die Frage, ob der Kiez-Investor Burim Osmani etwas mit dem Bauprojekt zu tun habe, entgegnet Leinhos: „Das Projekt liegt ausschließlich hier in Berlin und wird von hier aus gemanagt. Das Projekt wird vollumfänglich von mir umgesetzt, so wie ich es geplant und gewollt habe.“
Die MOPO hat Leinhos nach Osmani gefragt, weil dieser nach der Schließung des Imbisses „Zur heißen Ecke“ das damals nur 200 Quadratmeter große Grundstück 1998 für eine Million Euro gekauft hatte. Doch seine Pläne, einen „Tower“ gegenüber der Davidwache zu errichten, verhinderte das Bezirksamt Mitte. Die amtliche Begründung: Das geplante Gebäude sollte viel zu hoch gebaut werden.
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Vor diesem Hintergrund fragen sich nun viele auf dem Kiez, ob der Thüringer Jörg Leinhos seinen vollmundigen Ankündigungen auch Taten folgen lässt und das Hotel endlich fertigstellt.