Darum sind in Hamburg jetzt viel größere Moias unterwegs
Mit einem geübten Handgriff öffnet Christian Fischer die Hecktüren des neuen Moia-Fahrzeugs. In der Höhe überragt der Bus die üblichen goldenen Fahrzeuge des Fahrdienst-Anbieters um einiges. Der Grund: eine barrierefreie Einstiegsmöglichkeit für Rollstuhlfahrer. Ab dem 1. Januar werden die neuen Elektro-Shuttles auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Wie funktioniert das genau und wie viele wird es davon überhaupt geben?
Mit einem geübten Handgriff öffnet Christian Fischer die Hecktüren des neuen Moia-Fahrzeugs. In der Höhe überragt der Bus die üblichen goldenen Fahrzeuge des Fahrdienst-Anbieters um einiges. Der Grund: eine barrierefreie Einstiegsmöglichkeit für Rollstuhlfahrer. Ab dem 1. Januar werden die neuen Elektro-Shuttles auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Wie funktioniert das genau und wie viele wird es davon überhaupt geben?
Bislang war das Sammeltaxi-Angebot auf Abruf der VW-Tochter Moia für Menschen im Rollstuhl nicht erreichbar. Grund dafür sind die drei Treppenstufen, die beim Einsteigen überwunden werden müssen. Bei den speziell umgebauten Fahrzeugen soll das jetzt der Vergangenheit angehören.
Moia-Fahrtrainer Fischer zeigt, wie mithilfe einer Fernbedienung die Rampe heruntergelassen wird. „Wir haben auch einen Aufsatz, damit der Weg vom Bordstein zur Rampe reibungslos überquert werden kann“, sagt er.
Ab Januar: Barrierefreie Moias in Hamburg unterwegs
Im Inneren befinden sich fünf Sitze, einer davon kann bei Mitfahrt eines Rollstuhlfahrers hochgeklappt werden, sodass dieser bequem Platz findet. „Von A nach B zu kommen stellt Rollstuhlfahrende immer noch oft vor große Herausforderungen“, sagt Moia-Chef Sascha Meyer. „Damit haben sie ab dem kommenden Jahr die Möglichkeit, sich komfortabel und spontan in Hamburg ohne eigenes Auto fortzubewegen.“

Zunächst werden jetzt erstmal 15 von diesen umgerüsteten Fahrzeugen unterwegs sein, das entspricht etwa drei bis fünf Prozent der gesamten Flotte. „Das ist erst einmal der Anfang“, kündigte Meyer aber an. „Wir werden schauen, wie das Angebot angenommen wird, und dementsprechend weiterplanen.“
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Ab Januar werden die elektrischen Fahrzeuge des Sammeltaxi-Dienstes zudem ein größeres Gebiet in Hamburg abdecken, das von 200 auf 270 Quadratkilometer wächst. „Damit erhalten auch Menschen in Billstedt, Billbrook, Rahlstedt, Lurup, Osdorf, Wilhelmsburg und Veddel ein attraktives On-Demand-Angebot – und damit eine zusätzliche, bequeme Mobilitätsalternative in der äußeren Stadt zum eigenen Pkw, die emissionsfrei und inklusiv ist“, sagt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).
Moia wird bald auch im Hamburger Süden unterwegs sein
Von den insgesamt 12.000 Haltestellen in der ganzen Stadt fahren die barrierefreien Moias 10.000 an. Um die 75 Fahrer werden im Dezember noch von Fahrtrainer Christian Fischer dementsprechend umgeschult. „Wir haben vorrangig Personen dazu ausgewählt, die bereits Vorerfahrung haben, zum Beispiel in der Pflege“, sagt er.

Und so funktioniert das Ganze: Die Betroffenen geben ihren Wunsch nach dem entsprechenden Fahrzeug in der App an, das zum regulären Moia-Tarif gebucht werden kann. Menschen mit Schwerbehinderung, die Bus und Bahn in Hamburg umsonst nutzen können, müssen auch für das Ridepooling nichts bezahlen.
Dazu müssen sie allerdings einmal vorher in einem extra dafür eingerichteten Büro am ZOB in der Adenauerallee 78 vorbeischauen. „Natürlich barrierefrei zugänglich im 1. Stock“, sagt Sprecher Christoph Ziegenmeyer. „Dort müssen sie Personalausweis, ihre Wertmarke und den Schwerbehindertenausweis vorzeigen, sodass die Fahrten dann künftig kostenlos über die App abgebucht werden.“ Das Büro ist seit dem 1. Dezember montags bis freitags 8.45 bis 16.45 Uhr geöffnet.