Neue Sternbrücke: „Dann gibt es diese Clubs nicht mehr“
Bangen um die Clubs unter der Sternbrücke: Bringt der Lärmschutz im Zuge des Neubaus der Brücke jetzt etwa das neue Clubhaus ins Wanken? Das sollte doch eigentlich die neue Heimat für die bedrohten Kult-Läden werden, die derzeit noch unter der alten Brücke ihr Zuhause haben. Doch die stehen jetzt vor einem sogar noch viel drängenderen Problem.
Bangen um die Clubs unter der Sternbrücke: Bringen die Lärmschutzauflagen im Zuge des Neubaus jetzt etwa das geplante Clubhaus ins Wanken? Das sollte doch eigentlich die neue Heimat für die bedrohten Kult-Läden werden, die derzeit noch unter der alten Brücke ihr Zuhause haben. Doch die stehen jetzt vor einem sogar noch viel drängenderen Problem.
Eigentlich sollte es die Rettung sein für die Kult-Clubs unter der Sternbrücke: das geplante Clubhaus, unter anderem für „Waagenbau“, „Fundbureau“ und „Astra Stube“. Denn wenn die 100 Jahre alte Brücke abgerissen wird, verlieren auch sie ihre Heimat. Doch nun sorgt ein Bericht in der „Bild“ für Aufregung: Beim Bau des Clubhauses könnte die Einhaltung des Lärmschutzes eventuell nicht gewährleistet sein – dann würde wieder diskutiert, ob die Clubs nach dem Neubau der Sternbrücke doch unterhalb der Gleise untergebracht werden könnten.
Sternbrücke in Hamburg: Lässt Lärmschutz den Bau des Clubhauses wanken?
Das lässt aufhorchen, denn die schon 2021 gestartete Planung für das neue, von der Stadt unterstützte „Kulturhaus“ an der Ecke Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee schien monatelang stillzustehen – Anke Frieling von der CDU witterte im März sogar eine bewusste Verzögerung seitens der Stadt. Die Finanzbehörde wies das zurück. Bringt jetzt etwa das Thema Lärmschutz das Projekt ins Wanken?

„Das Problem Schallschutz haben wir längst gelöst“, sagt John Schierhorn der MOPO. Er ist Gründer des „Waagenbau“ und plant das Clubhaus mit. Das Konzept sei überarbeitet worden und die in der Regel viel Lärm produzierenden Warteschlangen der Feiernden sollen nun zum Großteil im Inneren des Gebäudes stehen. Die Clubs seien zudem schallisoliert – außerdem schirme der Neubau auch den Verkehrslärm besser ab.
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Hier stehe man in den Startlöchern: Sobald der LIG (Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen) das Grundstück freigebe, könne der Bauantrag gestellt werden. Erst dann wird das Lärmschutzkonzept vom Bezirk geprüft und klar sein, ob es tatsächlich wie gewünscht durchgeht.
Clubs um die Sternbrücke: Sie brauchen dringend neue Flächen
Die Option, doch wieder unter die dann neue Sternbrücke zu ziehen, stößt bei den Clubs zwar auf offene Ohren, wird aber als unrealistisch eingeschätzt. Die Verkehrsbehörde äußerte sich auf MOPO-Nachfrage nicht zu dem Thema und verweist auf den LIG. Der hält sich alles offen: Welche Möglichkeiten es unter dem neuen Brückenwerk geben wird, könne derzeit noch nicht eingeschätzt werden.

So müssen sich die Clubs gedulden. Die stehen ohnehin vor einem noch viel drängenderen Problem: Sie verlieren schon in den nächsten Monaten ihre Flächen. Der Mietvertrag des „Waagenbau“ etwa läuft im Januar 2024 aus – bis dahin muss es eine Zwischenlösung für die jahrelange Bauzeit geben. „Sonst wird ein Gebäude gebaut für Clubs, die es nicht mehr gibt,“ sagt Schierhorn. Er ist sich sicher: Eine Schließung, auch nur über ein paar Monate, überleben die Clubs nicht.
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Doch noch gibt es keine Lösung: Die zuständigen Dienststellen prüfen derzeit erneut potenzielle Optionen, so eine Sprecherin der Finanzbehörde. Am Mittwoch soll es nun ein Treffen von Bezirksamt und Clubs geben.