Als die legendäre Fischbratküche „Daniel Wischer“ durchstartete
Noch haben viele Flohmärkte Winterpause – und was macht da der Flohmarktfuchs? Er besucht Läden wie „Schneppchen Hamburg“ an der Wandsbeker Chaussee 189 in Eilbek. Dort findet man wirklich alles, was bei Haushaltsauflösungen oder Ladenräumungen so anfällt. Diesmal stieß ich auf ein wunderbares altes Werbefoto der legendären Fischbratküche „Daniel Wischer“. Die feiert in diesem Jahr 100-jähriges Firmenjubiläum.
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Noch haben viele Flohmärkte Winterpause – und was macht da der Flohmarktfuchs? Er besucht Läden wie „Schneppchen Hamburg“ an der Wandsbeker Chaussee 189 in Eilbek. Dort findet man wirklich alles, was bei Haushaltsauflösungen oder Ladenräumungen so anfällt. Diesmal stieß ich auf ein wunderbares altes Werbefoto der legendären Fischbratküche „Daniel Wischer“. Die feiert in diesem Jahr 100-jähriges Firmenjubiläum.
„Eßt Brat-Fische“, steht in großen Lettern auf einem Werbeschild, das auf einen Lastwagen der Fischbratküche montiert ist. Auf der Ladefläche stehen Mitarbeiter und posieren stolz vor einem riesigen Thunfisch. Das Foto entstand vermutlich Ende der 1920er Jahre. Dafür spricht der Preis des angepriesenen Bratfischs: „Portion (ausreichende Mahlzeit) 50 – 60 Pfennig.“
Vor genau 100 Jahren gründete Daniel César Hugo Wischer in Cuxhaven einen Fischgroßhandel. Im selben Jahr eröffnete er an der Lincolnstraße auf St. Pauli seine erste Fischbratküche mit dem Slogan: „Ihr werdet es nicht gereu’n – der billige Preis wird euch erfreu’n.“ Genau so kam es, und immer mehr Gäste strömten in das preiswerte Lokal. Schon 1926 kann „Wischer“ seine zweite Fischbratküche eröffnen – und zwar an der Steinstraße 15. Das Lokal gibt es heute noch, und mittags ist es meist überfüllt. Der Renner ist dabei ein Gericht, das es eigentlich gar nicht geben dürfte: der „Goldbarsch“.
Biologen dürften bei Nennung dieses Namens nur die Köpfe schütteln. Dieser Fisch schwimmt in keinem Gewässer. Tatsächlich handelt es sich bei dem, was man bei „Wischer“ zusammen mit hausgemachtem Kartoffelsalat auf dem Teller findet, um Rotbarsch. Der aber wird in Erdnussöl goldgelb knusprig frittiert – fertig ist der weltweit einmalige „Goldbarsch“.
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Generationen von Hamburgern kehren bis zum heutigen Tage nach dem Einkaufen in der Innenstadt ein und gönnen sich zum Fisch ein Glas „Fassbrause“. Fast eine Tonne Fisch und Kartoffelsalat werden jeden Morgen ab 6 Uhr an der Großen Elbstraße bei „Wischer“ hergestellt und noch am selben Tag verputzt. Sehr viele Gastro-Legenden gibt es in Hamburg nicht mehr – die Fischbratküche ist ganz sicher eine.