Millionen für den Umbau – und dann das! Der Trostlos-Platz am Dammtor
Ziemlich öde und auch etwas gruselig sah es am Dag-Hammarskjöld-Platz hinterm Dammtor-Bahnhof aus. Das wollte die Stadt ändern und nahm richtig viel Geld in die Hand. Nun ist der Platz fertig. MOPO-Chefreporter Thomas Hirschbiegel ist vom Ergebnis ganz und gar nicht überzeugt. Und zieht ein bitteres Fazit.
Grau in Grau – das ist der erste Eindruck, den man von dem riesigen Platz hat. In der Mitte gibt es 32 Parkplätze. Der Taxistand ist auch geblieben. Ansonsten nichts als Tristesse. Die Fehlgestaltung am Dammtor ist nur ein Beispiel einer ganzen Reihe von Platzgestaltungen, die in den vergangenen Jahrzehnten missglückt sind.
Ziemlich öde und auch etwas gruselig sah es am Dag-Hammarskjöld-Platz hinterm Dammtor-Bahnhof aus. Das wollte die Stadt ändern und nahm 20 Millionen Euro in die Hand. Nun ist der Platz fertig. Gruselig sieht er nicht mehr aus, aber immer noch so was von trist.
Grau in Grau – das ist der erste Eindruck, den man von dem riesigen Platz hat. In der Mitte gibt es 32 Parkplätze. Der Taxistand ist auch geblieben. Ansonsten nichts als Tristesse. Direkt vor dem Bahnhofseingang stehen zwei „Betonschweine“. Auswärtige Besucher könnten sie für moderne Kunstwerke halten. Denn ansonsten gibt es keinerlei Spur einer attraktiven „Stadtmöblierung“. Ein paar dürre Bäumchen sind gepflanzt und am Dammtordamm zwei Beete angelegt worden. Das war’s.
Dammtor-Bahnhof in Hamburg: Seit der Einweihung ging es bergab
Direkt über dem rückwärtigen Eingang des Dammtor-Bahnhofs ist eine Porträtskulptur der Hammonia zu sehen. Als der Bahnhof 1903 von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht wurde, da konnte die Dame noch auf einen richtig schönen Platz blicken. Seitdem ging es stetig bergab.
Ziel der Umgestaltung war es unter anderem, Planten un Blomen und den Alten Botanischen Garten Richtung Bahnhof zu öffnen. Die Planer der 70er Jahre hatten nämlich eine fiese Betonmauer entlang der Zufahrt zum CCH errichtet. Doch auch dieses Ziel wurde jetzt nicht erreicht. Zwar ist die Mauer verschwunden und es sind große Beete angelegt worden, auf denen einmal Japan-Segge oder Dreiblattspiere sprießen sollen, doch einen Weg direkt vom Bahnhof in den Park gibt es immer noch nicht.
CCH-Eingang: Stadtplaner haben sich mehr Mühe gegeben
Immerhin entsteht eine neue Zuwegung gegenüber dem CCH-Eingang, auf der Fläche der ehemals unterirdischen Zufahrt in die Tiefgarage des Congress Centers. Hier wiederum haben sich die Stadtplaner auch etwas mehr Mühe gegeben. Dort reiht sich Beet an Beet und Designerlampen wurden aufgestellt.

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Aber zurück zum Dag-Hammarskjöld-Platz. Dort sind die Zufahrten und Wege nun breiter ausgefallen, aber sie werden mehrfach unterbrochen von farblich vom Straßenbelag abweichenden „Überwegen“ für Fußgänger. Deren Sinn versteht nur kein Verkehrsteilnehmer, weil es eben weder Zebrastreifen noch Fußgängerfurten sind.
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Die Fehlgestaltung am Dammtor ist nur ein Beispiel einer ganzen Reihe von Platzgestaltungen, die in den vergangenen Jahrzehnten missglückt sind. Der Gertrudenkirchhof neben der Spitalerstraße ist komplett misslungen, Gänsemarkt, Georgsplatz oder der Platz am Anleger Teufelsbrück sind öde Betonwüsten. Über eine Umgestaltung des Burchardplatzes am Chilehaus wird seit Jahrzehnten diskutiert und es werden Planungen vorgelegt. Geschehen ist nichts. Auch der Rathausmarkt sah vor 100 Jahren deutlich attraktiver aus als heute.
Bittere Erkenntnis: In der Hamburger Innenstadt gibt es nicht einen einzigen einladenden Platz.