Jetzt ist es amtlich: CSD-Crew lädt Hamburger CDU aus
Am kommenden Samstag ist es so weit: Der CSD zieht durch Hamburg – es wird wohl der größte, den es in der Stadt je gegeben hat. Auch viele Parteien zeigen auf der Demonstration Flagge für Vielfalt und Toleranz. Die CDU wollte in diesem Jahr zum ersten Mal an der bunten Parade teilnehmen – doch nun ist es amtlich: Die CSD-Veranstalter haben die Christdemokraten ausgeladen. Landesparteichef Dennis Thering spricht von „Intoleranz“.
Am kommenden Samstag ist es so weit: Der CSD zieht durch Hamburg – es wird wohl der größte, den es in der Stadt je gegeben hat. Auch viele Parteien zeigen auf der Demonstration Flagge für Vielfalt und Toleranz. Die CDU wollte in diesem Jahr zum ersten Mal an der bunten Parade teilnehmen – doch nun ist es amtlich: Die CSD-Veranstalter haben die Christdemokraten ausgeladen. Landesparteichef Dennis Thering spricht von „Intoleranz“.
Der Wirbel um die CDU beim diesjährigen Hamburger CSD ist nicht neu: „Wir sind entsetzt über die jüngste Entwicklung der CDU. Die Diskrepanz zwischen den Worten und Taten einiger Mitglieder macht uns fassungslos, aber nicht sprachlos“, schrieben die CSD-Veranstalter in einem Statement vor zweieinhalb Wochen.
CSD-Veranstalter werfen CDU widersprüchliches Verhalten vor
Die Veranstalter kritisierten damals, dass die CDU Interesse an der Teilnehme an der bunten Parade habe – und gleichzeitig die Anti-Gender-Initiative unterstützt, die sie als „homo- und transfeindlich“ bezeichnen. „Wir appellieren an die CDU, sich endlich klar zu positionieren! Mit ihrem widersprüchlichen Verhalten ist die CDU beim Hamburger CSD nicht willkommen“, schrieben die Demo-Planer.

Nun herrscht Klarheit: „Die CDU wird bei der Demo definitiv nicht dabei sein“, stellt CSD-Sprecher Manuel Opitz gegenüber der MOPO klar. Er begründet diese Entscheidung damit, dass die Hamburger CDU sich gegen das Selbstbestimmungsgesetz positioniert hat, das die Ampel-Regierung noch in diesem Jahr beschließen will.
Selbstbestimmungsgesetz löst das Transsexuellengesetz ab
Das Selbstbestimmungsgesetz soll das Transsexuellengesetz ablösen – und es transgeschlechtlichen, intergeschlechtlichen und nichtbinären Menschen ermöglichen, ihren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister durch eine Erklärung beim Standesamt unkompliziert – ohne psychiatrische Gutachten und Gerichtsverfahren – zu ändern.
„Das CSD-Motto lautet dieses Jahr ,Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegen Trans*feindlichkeit‘. Die Hamburger CDU hat sich mit ihrem Beschluss des Landesparteitages vom 10. Juli genau gegen die Hauptforderung des diesjährigen CSD gestellt“, begründet CSD-Sprecher Manuel Opitz die Entscheidung der Veranstalter, die CDU auszuladen.

„Die Intoleranz der Veranstalter des Hamburger CSD ist bedauerlich. Als CDU teilen wir die Werte der Gleichstellung und hätten gerne ein Zeichen auf dem Hamburger CSD gesetzt. Einen entsprechenden Wagen hatten wir bereits organisiert“, sagte Thering der MOPO vor zwei Wochen. „Ich hoffe, die Verantwortlichen beim CSD Hamburg werden in Zukunft dem gerecht, was sie für sich bei anderen immer einfordern“, so der Landesparteivorsitzende weiter.
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Dass die CDU mit einem Truck an der bunten Parade teilnehmen wollte, davon wusste CSD-Sprecher Manuel Opitz nichts: „Wir hatten lediglich eine Interessenbekundung seitens der CDU vorliegen, ohne Angabe, ob Fußgruppe oder Truck“, sagt er.
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Ganz wird die CDU nicht von der Pride ausgeschlossen: Die Partei wird wie geplant mit einem Stand beim CSD-Straßenfest am Jungfernstieg vertreten sein. Manuel Opitz: „Hier besteht die Möglichkeit für Austausch und Diskussion, zum Beispiel auch zwischen CDU-Mitgliedern und trans* Menschen.“