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  • Auch wenn die Hamburger gegen Wind und Wetter gewappnet sind, zu Zeiten des Coronavirus bleibt auch der  Jungfernstieg leer.
  • Foto: Eva Jost

Coronavirus in Hamburg: Busse, Bahnen, Straßen: So leer ist Hamburg wirklich

Eine Geisterstadt ist Hamburg noch nicht, wegen des Coronavirus sind jedoch merklich weniger Personen unterwegs. Viele bleiben zu Hause, machen Home Office und gehen nur fürs Nötigste vor die Tür – wenn sie können. Die MOPO zeigt, was das für die Verkehrsströme in unserer Stadt bedeutet.

Vor allem die Zahl der Fußgänger ist deutlich zurückgegangen. Viele achten auf das Kontaktverbot, sind maximal zu zweit auf den Straßen unterwegs, gehen dann Spazieren oder Lebensmittel kaufen. Entsprechend leer ist es deswegen in der City, wo die meisten Geschäfte geschlossen haben.

Coronavirus in Hamburg: Weniger Passanten in der City

In der Europapassage, die auch ein öffentlicher Weg ist, sind 2019 im Schnitt 65.000 Menschen am Tag unterwegs gewesen. Das ist Vergangenheit. „Inzwischen gab es einen Rückgang um 80 bis 90 Prozent. Täglich sind nur noch 5000 bis 10.000 Personen hier“, sagt Center-Manager Jörg Harengerd. Die würden vor allem zu Rewe oder Budni gehen.

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Auch auf den Innenstadt-Straßen ist es deutlich leerer: Am Jungfernstieg sind an einem Sonnabend gut und gerne mehr als 6000 Menschen in der Stunde unterwegs, am vergangenen Wochenende waren es gerade einmal noch etwa 300, wie aus Daten der Plattform hystreet.com hervorgeht.

Hamburg wie ausgestorben

Auch wenn die Hamburger gegen Wind und Wetter gewappnet sind, zu Zeiten des Coronavirus bleibt auch der  Jungfernstieg leer.

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Eva Jost

Coronavirus: Weniger Fahrgäste beim HVV

Auch beim HVV gibt es einen deutlichen Fahrgastrückgang. „Allerdings muss man genau hinschauen, welche Linien zu welchen Tageszeiten wie ausgelastet sind. Hier gibt es Unterschiede, die wir gerade noch auswerten“, so Sprecher Rainer Vohl. Zur Info: Allein die BVG in Berlin verzeichnet 50 Prozent weniger Fahrgäste. Und auch im überregionalen Verkehr ist merklich weniger los.

Hamburg wie ausgestorben

„Geisterbahn“:  S1 Richtung Altona 

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Eva Jost

„Im bundesweiten Durchschnitt fährt die Deutsche Bahn derzeit im Fern- und Nahverkehr rund 75-80 Prozent ihres sonst üblichen Angebotes“, so eine Bahnsprecherin. Genaue Zahlen für den Fernverkehr im Raum Hamburg kann sie aus Wettbewerbsgründen nicht geben. Nur so viel: Auf 14 Gleisen verkehren am Hauptbahnhof täglich über 800 Züge des Fern- und Nahverkehrs und mehr als 1.200 S-Bahnen.

Fakt ist: Wer derzeit mit S-Bahn oder U-Bahn unterwegs ist, sitzt manchmal in komplett menschenleeren Waggons. Und auch die Busse sind vielerorts nur spärlich besetzt.

Coronavirus sorgt für freie Fahrbahnen in Hamburg

Und wie schaut es beim Autoverkehr aus? „Auf den Fahrbahnen ist quasi gar nichts mehr los“, sagt ADAC-Sprecher Christian Hieff. Das zeigen auch Verkehrsclub-eigene Daten von den Hamburger Autobahnen A1, A7, A23 und A255: In der ersten Februarwoche (Kalenderwoche 6) gab es auf den Autobahnen noch 367 Staus bei 639 Kilometern Länge.

Gähnende Leere auf der Hafenstraße.

Gähnende Leere auf der Hafenstraße.

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Neuburger

Insgesamt 17.144 Minuten standen Autofahrer hier im Stau – in der vergangenen Woche war es nur ein Bruchteil. Dort gab es 129 Staus bei 111 Kilometern Länge. „Das ist weniger als ein Kilometer pro Stau, ist nichts“, so Hieff. In der gesamten Stadt sind nach Angaben des „TomTom“-Verkehrsindex aktuell rund 20 Prozent weniger Staus zu verzeichnen.

Der Autoverkehr in Hamburg ist laut diesen Daten um rund 50 Prozent eingebrochen. So schnell wie jetzt kam man seit Jahrzehnten nicht mit dem Auto durch Hamburg. 

Hamburgs Radler trotzen dem Coronavirus

Mehr Verkehr gibt es hingegen bei den Radfahrern – zumindest rund um die Alster. Die Zählstation an der Alster verzeichnet in diesem Jahr bislang gut 352.000 Fahrräder, ein Plus um 3,24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie eine Auswertung von klara.bike/radzaehler vom 25. März zeigt.

Und: Im Corona-gebeutelten März sind bislang gut 116.000 Radler gezählt worden – gut 13 Prozent mehr im Vergleich zu einem mittleren März. „Auf den Radwegen und Fahrradstraßen ist immer noch einiges los. Das liegt sicherlich am guten Wetter aber auch an der geringen Ansteckungsgefahr beim Radfahren“, so Verkehrspolitiker Martin Bill (Grüne).

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