• In der Spitalerstraße waren am vergangenen Mittwoch mehr Personen als im Durchschnitt unterwegs.
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Corona zum Trotz: Erstmals wieder mehr Besucher in Hamburgs Innenstadt

Erst kam das Online-Geschäft, dann auch noch Corona. Seit Jahren schon steht der Einzelhandel unter Druck, auch in Hamburgs Innenstadt. Weil Kunden fernbleiben, mussten erste Filialen bereits schließen. Ein weiteres Ladensterben will die Stadt jetzt mit einen Boulevard-Plan verhindern.

Die Idee dahinter ist einfach: Die City soll zur Flaniermeile werden. Denn wenn sie für Passanten attraktiver wird, strömen auch mehr Kunden in die Geschäfte.

Hamburg: Trotz Corona! Wieder mehr Besucher in der City

Dass das nötig ist, zeigen aktuelle Zahlen der Plattform hystreet.com, die Besucherströme in Innenstädten erfasst. In der ersten sommerlichen Woche nach den Ferien (10. bis 16. August) waren demnach gut 182.000 Menschen am Jungfernstieg unterwegs, im Durchschnitt sind es jedoch gut 214.000.

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An der Spitalerstraße ein ähnliches Bild: Dort waren im gleichen Zeitraum nur knapp 251.000 statt 272.000 Besucher unterwegs. Doch die Innenstadt erholt sich langsam, ist längst nicht mehr so leer wie noch vor Wochen. 

Ein Indiz: Am vergangenen Mittwoch waren erstmals wieder mehr Menschen (39.000) als im Durchschnitt (38.000) in der Spitalerstraße unterwegs. Wenn die City zum Fußgänger-Paradies wird, dürften es noch mehr werden. Zur Erinnerung: Gleich mehrere Großprojekte gehen in der Innenstadt an den Start, damit die City zur Flaniermeile wird.

Hamburg: Boulevard-Plan zur Belebung der Innenstadt

Wie SPD und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hatten, sollen der Burchardplatz zum Park umgebaut und die Mönckebergstraße vom Busverkehr befreit werden. Heinrich Grüter, Geschäftsführer vom Trägerverbund Projekt Innenstadt e.V., begrüßte dies jüngst in der MOPO. Der Handel habe sicher ein Interesse daran, dass die Innenstadt „anziehend und anheimelnd“ sei.

Anziehend soll auch der Jungfernstieg werden. Hamburgs Prachtboulevard wird bereits ab Oktober für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Dadurch soll mehr Platz für Fußgänger und Radler entstehen und der Handel angekurbelt werden. „Für den Einzelhandel in der City, dessen ohnehin schwierige Lage sich durch die Corona-Krise noch einmal deutlich verschärft hat, ist das gefährlich“, monierte jedoch David Erkalp (CDU).

Die Erreichbarkeit der Innenstadt würde damit immer weiter eingeschränkt. Tatsächlich sollen die Strecken zu den innerstädtischen Parkhäusern aber freibleiben.

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