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  • Foto: picture alliance/dpa/Annette Riedl

Corona-Zahlen sinken: Droht jetzt eine Welle von Haustier-Abgaben?

Während des Lockdowns gab es einen regelrechten „Haustierboom“. Zahlreiche Menschen schafften sich spontan einen flauschigen Gefährten an – so auch in Hamburg. Doch nun sinken die Corona-Zahlen. Der Deutsche Tierschutzbund befürchtet deshalb eine Abgabewelle von Haustieren. 

„Viele Menschen haben sich womöglich spontan, aus Einsamkeit durch die Kontaktbeschränkungen (…) ein Tier beim Züchter oder schlimmstenfalls über dubiose Internetanzeigen gekauft“, sagte Tierschutzbund-Sprecherin Lea Schmitz in Berlin. Einige der mehr als 550 Tierheime berichteten bereits jetzt schon von „Corona-Abgaben“. 

Hamburg: Abgabewelle von Haustieren droht

Dabei handelt es sich den Informationen zufolge etwa um Hunde oder Katzen, die in Zeiten hoher Infektionszahlen und strenger Kontaktbeschränkungen angeschafft wurden. „Eine größere Abgabewelle gibt es aber zum Glück noch nicht. Dennoch ist die Sorge groß“, sagte Schmitz. 

Auch Tierschützer in Hamburg sind besorgt. „Momentan gibt es bei uns noch keine Abgabewelle, aber wir rechnen in den kommenden Wochen stark damit“, erklärt Sven Fraaß, Sprecher des Hamburger Tierschutzvereins. Im Tierheim Süderstraße seien bisher vor allem Welpen von illegalen Züchtern aufgenommen worden. Diese werden von den Betroffenen meist unwissend bereits schwer erkrankt gekauft.

Knapp eine Million Haustiere während Corona angeschafft

Im Corona-Jahr 2020 nahm die Zahl der Haustiere in deutschen Haushalten nach Informationen des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) und des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) im Vorjahresvergleich um knapp eine Million Tiere zu. 

Hundehaltern, die sich mit ihrem Tier überfordert fühlen, empfiehlt die Stiftung Vier Pfoten den Besuch einer Hunde- oder Welpenschule. „Zur Überbrückung voller Arbeitstage können zum Beispiel Hundetagesstätten aushelfen”, ergänzte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage. 

Der Hamburger Tierschutzverein rät generell dazu, sich die Anschaffung eines Haustieres gründlich zu überlegen. Hundehalter könnten sich zudem Gedanken über „Dogsharing” machen: Zwei Haushalte teilen sich dann die Betreuung eines Hundes. „Das sollte man aber nur mit vertrauensvollen Personen machen und sehr gut planen”, sagte Fraaß. Bevor das Tier ausgesetzt wird, solle man es lieber ins Tierheim bringen. (dpa/lmr)

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