• Leere Konferenzräume sind während der Corona-Krise keine Seltenheit.
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Corona und Homeoffice: Das Büro, wie wir es kennen, gibt es bald nicht mehr

Das Büro, wie wir es kennen, wird es in Zukunft so wohl nicht mehr geben. Die Corona-Krise hat die Bürotürme leergefegt, tausende Angestellte sind ins Homeoffice verschwunden – und werden wohl auch nicht mehr zurückkehren.

Der Wunsch vieler Arbeitnehmer, auch nach dem Ende der Pandemie von zu Hause aus zu arbeiten, werde sich dauerhaft auf den Büromarkt auswirken, stellte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) jüngst fest. „Dieser Trend dürfte dazu führen, dass die Büromieten und -preise auch dann niedrig bleiben, wenn die Wirtschaft wieder in Schwung kommt“, heißt es.

Hamburg: Corona! Arbeitgeber müssen Kosten sparen

Hintergrund ist, dass die Arbeitgeber nach der Krise versuchen dürften, Kosten einzusparen. Und das geht neben dem Personal vor allem bei den Räumen. In deutschen Metropolen beträgt die Büromiete pro Quadratmeter immerhin gut und gerne mehr als 20 Euro. Hochgerechnet auf den Platz, den jeder Mitarbeiter beansprucht, macht das Kosten von 6000 Euro pro Jahr pro Mitarbeiter. Ein gigantisches Einsparungspotenzial, gerade für Großunternehmen.

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Und offenbar haben diese das bereits erkannt. Zumindest erklärte Felix Pakleppa, Chef vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe zuletzt, dass es einen Rückgang der Aufträge bei Bürobauten gebe, weil es eine Investitionszurückhaltung bei den Unternehmen gibt. Denn: Nicht wenige Unternehmen fragen sich, ob sie ihre angemieteten Flächen überhaupt noch benötigen.

Hamburg: Haben Bürotürme jetzt wirklich ausgedient?

„Der Büroturm hat womöglich ausgedient“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Er rechnet mit „einem gravierenden Abschwung auf dem Büromarkt“. Die Mieten würden drastisch sinken – und folglich würden auch die Kaufpreise fallen.

Video: Studie zum Arbeiten zu Hause

In Hamburg sogar um bis zu 22 Prozent! Heißt unterm Strich: Das Büro wird in Zukunft weniger gefragt sein, das Berliner Büro-Beratungshaus „Eurocres“ ging unlängst sogar von einem „Bürosterben“ aus. Demnach könnten langfristig 20 Prozent der Büroflächen in Deutschland verzichtbar werden.

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Eine Entwicklung, die auch die Hamburger Innenstadt schwer treffen könnte. Denn: Je mehr Arbeitnehmer ins Homeoffice verschwinden, desto weniger befinden sich auch in den citynahen Büros – und das könnte sich auf die Kaufkraft auswirken.

Hamburg: Corona-Krise ist eine Chance für Firmen

Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob Home Office nicht auch einen gigantischen Büroleerstand in Hamburg befeuern könnte. Oliver Horstmann, Mitglied der Geschäftsleitung beim Immobilienvermittler „Engel und Völkers“ glaubt, dass der Bedarf an zusätzlichen Büroflächen für flexible Arbeitskonzepte weiter vorhanden sei.

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„In Hamburg stehen aktuell etwa drei Prozent der Büroflächen leer, das macht es für Unternehmen schwierig, umzuziehen oder zu expandieren“, sagt er. Entsprechend sorge die aktuelle Büro-Situation dafür, dass Firmen in Hamburg nun auch Flächen finden könnten, die vor der Corona-Krise keine gefunden haben.

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