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  • Eine Baustelle in der HafenCity. Durch Corona sind Wohnungen langsamer fertig geworden. Genehmigungen wurden weniger erteilt.
  • Foto: imago images

Corona oder Grüne schuld?: Hamburg hat 2020 weniger Wohnungen gebaut

Zum zweiten Mal in Folge schafft der Hamburger Senat wohl sein erklärtes Ziel von 10.000 Baugenehmigungen nicht. Tatsächlich wurden diesmal sogar sehr viel weniger erteilt als im Jahr zuvor. Das könnte laut Baubehörde an Corona liegen. Doch in der SPD und bei Wohnungsverbänden wird der Grund bei den vielen Auflagen gesehen, die aufs Konto der Grünen gehen. 

Bisher ist von einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt trotz der schwierigen Corona-Lage noch nichts zu merken. Erste Analysten prognostizieren, dass die Mieten künftig weniger stark steigen werden. Und das soll auch am Wohnungsbauprogramm der Stadt liegen, das die Nachfrage-Situation ein wenig entspanne. 

Hamburg: Weniger Wohnungen wegen Corona

Bereits seit vier Jahren hat sich das Bündnis für Wohnen zum Ziel gesetzt, 10.000 Wohnungen jährlich genehmigungsfähig zu machen. Im vergangenen Jahr waren es am Ende „nur“ 9805 gebaute Wohnungen, also knapp verfehlt. Aber es gab immerhin 12.715 Baugenehmigungen.

Und in diesem Jahr? Da sind es laut Baubehörde bisher nur 8852 (Stand Ende November) Genehmigungen, also etwa 30 Prozent weniger. Die Zahl der tatsächlich fertiggestellten ist noch nicht bekannt. Baubehördensprecherin Susanne Enz ist trotzdem ganz zufrieden: „Trotz der schwierigen Bedingungen des Pandemie-Jahres haben wir schon 90 Prozent erreicht.“ Die Bezirksämter würden bis Ende des Jahres daran arbeiten, das gesteckte Ziel noch zu schaffen.

SPD Hamburg: Grüne Auflagen in Hamburg sind Schuld

Aus der SPD heißt es dazu hinter vorgehaltener Hand, der Bündnispartner Grüne sei Schuld, dass nicht viel mehr Wohnungen fertiggestellt werden. Die Grünen würden einfach immer auf zu vielen Öko-Verordnungen beharren.

Das ist Musik in den Ohren des mittelständischen Wohnungsverbandes BFW Nord. Denn auch der ist der Überzeugung, dass es zu viel Regulierung seitens der Behörden gibt. Zudem fehle es an Grundstücken.

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Das Klimaprogramm der Stadt sorgt bei den Verbänden für noch mehr Unmut. Denn dadurch kommen noch weitere Forderungen auf die Wohnungswirtschaft zu. So will die Umweltbehörde etwa Photovoltaik-Anlagen bei Neubauten zur Pflicht machen. Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Das bezahlbare Wohnen in Hamburg wird so gefährdet.“ Andere klimapolitische Maßnahmen seien sinnvoller.

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