• Hamsterkäufe: Viele Hamburger decken sich panisch mit Klopapier und anderem ein.
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Corona-Krise: Experte: Das treibt Menschen zu Klopapier-Hamsterkäufen

Eine Szene, die in Zeiten des Coronavirus fast schon zum Alltag gehört: Zwischen den leeren Supermarktregalen streiten sich Kunden um sie letzte Packung Toilettenpapier. Gähnende Leere in den Gemüsefächern, von Nudeln fehlt in den Regalen jede Spur. Was genau treibt Menschen in Krisensituationen zu irrationalen Hamsterkäufen?

„Seit dem zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend in ihrer Rede an die Nation. Dennoch stürmen viele Menschen die Supermärkte und fürchten sich vor einer Lebensmittelknappheit.

Hamsterkäufer sind Kämpfer gegen die Corona-Krise

Der Soziologe Ortwin Renn beobachtet drei Menschentypen in der Krisensituation: „die Totsteller, also Menschen, die weitermachen, als seien sie nicht betroffen. […] Die zweite Gruppe neigt zur Flucht, sie isoliert sich, so gut es geht. Und die dritte Gruppe besteht aus Kämpfern, die sich der Situation stellen und die Initiative ergreifen wollen“, wie er im Interview mit der „Welt“ erklärt. Bei der letzten Gruppe handelt es sich nach eigener Aussage um die Hamsterkäufer.

Corona-Hamsterkäufe: Toilettenpapier gibt Gefühl von Sicherheit

Die andauernde Hilflosigkeit der Menschen und die unbekannte Dauer der Situation, führen häufig zu solchen Handlungen. Sie schaffen ein Gefühl von Sicherheit, dass dadurch kommt, dass man genügend von allem hat.

„Dabei kommt es auch zum Konkurrenzdenken: Bevor ein anderer ein Produkt wegschnappt, gehe ich lieber auf Nummer sicher“, erklärt Renn. Da wird auch nicht vor Toilettenpapier Halt gemacht. „Klopapier war schon immer auf der Haushaltsliste zu finden, die die Bundesregierung für einen Notfall empfiehlt“, sagt Renn.

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Diesem Produkt wird eine große Bedeutung zugesprochen, sagt Renn. Dadurch entstehe eine Kettenreaktion beim Kaufverhalten.

Soziologe Renn: Humor kann in Krise helfen

Was jetzt also noch hilft? „Humor“ – unzählige Witze und Memes kursieren bereits durch das Internet, diese können die aktuelle Lage etwas aufhellen. Renn hofft, dass Humor auch in der Krisensituation hilft. (mdo)

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