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  • Vor allem nach den Lockdown-Phasen kam es zu einer erhöhten Nachfrage bei den Hamburger Frauenhäusern (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance / Maja Hitij/dpa

Corona-Jahr 2020: Frauenhäuser in Hamburg ziehen erschreckende Bilanz

Während der Corona-Pandemie sind in Hamburg die Zahlen der Gewaltdelikte in Partnerschaften nach oben geschossen. Das zeigt sich jetzt auch in der Bilanz der Frauenhäuser: Besonders nach den Lockdown-Phasen haben viele Frauen Schutz vor häuslicher Gewalt gesucht.

1300 Frauen waren es insgesamt im Jahr 2020, die bei der zentralen Notaufnahme der Hamburger Frauenhäuser um Hilfe baten. Zunächst hatte der NDR berichtet.

Gewalt gegen Frauen in Hamburg: Frauenhäuser ziehen Bilanz

Nicht alle wurden in den sechs Frauenhäusern in der Stadt untergebracht. Manche kamen bei Bekannten unter oder kehrten sogar in ihre Wohnung zurück.

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Von den 1300 schutzsuchenden Frauen bekamen 480 – und fast genauso viele Kinder – einen Platz in einem Frauenhaus. Im Schnitt blieben sie dort laut NDR 170 Tage. Knapp zwölf Prozent zogen danach wieder zurück in ihre alte Wohnung, mehr als ein Drittel fand eine eigene Unterkunft.

Gewalt gegen Frauen besonders nach den Lockdown-Phasen

Zum Vergleich: Im Jahr 2019 wurden 512 Frauen und 460 Kinder aufgenommen. Laut der Sozialbehörde kam es aber besonders nach den Lockdown-Phasen zu einer erhöhten Nachfrage bei den Frauenhäusern.

Insgesamt gibt es in Hamburg 240 Plätze, 32 davon wurden erst im vergangenen Jahr eingerichtet. In seinem letzten Opferschutzbericht hatte sich der Senat dazu bekannt, den Ausbau der Schutzplätze kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen.

Frauenhäuser in Hamburg: Linke fordert mehr Plätze

Aber: „In Hamburg einen Frauenhausplatz zu kriegen, ist weiterhin schwierig. Wir sind zu großen Teilen auch überbelegt“, sagte Anika Ziemba von den autonomen Frauenhäusern Hamburg gegenüber dem „NDR“. Auch die Linksfraktion der Hamburger Bürgerschaft hatte in der Vergangenheit die Aufstockung um 200 Plätze gefordert.

Hilfe finden Betroffene beispielsweise beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 08000 116016. Die Telefone sind rund um die Uhr an jedem Tag besetzt. Beratung und psychische Hilfe bietet unter anderem die „Opferhilfe Hamburg“ an. Die Frauenhäuser in Hamburg nehmen rund um die Uhr Hilfesuchende zusammen mit ihren Kindern auf. Die Koordinierungs- und Servicestelle der Frauenhäuser ist unter 040 8000 4 1000 erreichbar.(aba)

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