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  • Der Beschlussentwurf der Stiko sieht für medizinisches Personal Auffrischungsimpfungen vor. (Symbolbild)
  • Foto: dpa

Corona in Hamburg: Wie steht es um die Impfbereitschaft der Hanseaten?

Am Dienstag öffnen die Tore des Impfzentrums in den Hamburger Messehallen. Vorerst sollen hier rund 500 Menschen am Tag geimpft werden, Kapazitäten gibt es für 7000 Impfungen täglich. Derzeit ist aber noch nicht genug Impfstoff in Hamburg verfügbar, um die volle Kapazität auszuschöpfen. Wie aber sieht es mit der Impfbereitschaft ganz allgemein in der Hansestadt aus? Zuletzt gab es Meldungen, dass vor allem Pflegepersonal in Deutschland der Impfung kritisch gegenüberstehen würde. Gilt das auch für Hamburg?

Laut einer aktuellen Studie liegt die Impfbereitschaft allgemein in Deutschland bei 49 Prozent der Bevölkerung. Norddeutsche scheinen aber impfwilliger zu sein, einer Erhebung aus dem November zufolge sind immerhin 63 Prozent bereit, sich gegen Corona immunisieren zu lassen – ob dies zuletzt weniger geworden sind, ist bislang aber noch nicht bekannt. Doch wie sieht es aktuell wirklich in der Praxis aus?

Hamburg: Impfstart in den Messehallen

In den Messehallen werden nun ab Dienstag zunächst ambulante Pflegekräfte geimpft, der Zulauf sei ordentlich. „Die ersten Tage sind bereits gut gebucht“, so Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Seit Ende Dezember wird in Hamburg bereits vor Ort in Alten- und Pflegeheimen von mobilen Teams geimpft. „Wir erleben die Impfbereitschaft als sehr hoch“, beschreibt Helfrich die Situation. Zwei Drittel aller, die eine Schutzimpfung angeboten bekommen würden, nähmen diese auch an.

Ein Bild, das auch verschiedene Pflegeeinrichtungen der MOPO bestätigen. Im Hospital zum Heiligen Geist in Poppenbüttel, wo die erste Hamburger Covid-19-Impfung erfolgte, sei der Zulauf ausgesprochen groß gewesen, sagte eine Sprecherin des Alten- und Pflegeheims der MOPO. Von einem „Versuchskaninchen-Syndrom“ unter Pflegekräften, die sich nicht direkt als erste impfen lassen wollen würden, obwohl sie der Prioritätenliste nach bevorzugt an die Impfung kommen, ist in Hamburg laut Angaben von Verantwortlichen nicht viel zu sehen.

Pflegeeinrichtungen: Hohe Impfbereitschaft in Hamburg

Natürlich gibt es aber Fälle, in denen sich jemand nicht impfen lassen möchte. Katrin Kell, Fachbereichsleitung für Pflege und Senioren vom Diakonischen Werk Hamburg, wozu unter anderem auch das Hospital zum Heiligen Geist gehört, zieht nach zehn von 43 geimpften Pflegeeinrichtungen der Diakonie ein erstes Fazit: „Von den Impfteams bekommen wir zurückgemeldet, dass einige vom vereinbarten Termin wieder abgesprungen sind. Allerdings können wir da noch nicht sagen, ob es sich dabei um Pflegekräfte oder Bewohner gehandelt hat“. In Hamburg wurden bislang ohnehin nur 4140 Impfungen (Stand 4. Januar 12 Uhr) durchgeführt. Richtig seriös könne die Impfbereitschaft also noch gar nicht beurteilt werden, so Martin Sielaff von der Hamburgischen Pflegegesellschaft.

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Entscheidend werden die kommenden Monate aus zwei Gesichtspunkten. Zum einen: Wie viele Impfdosen wird Hamburg bekommen, was maßgeblich auch von den Zulassungsverfahren neuer Impfstoffe auf EU-Ebene abhängt, und wie sehr wird die breite Bevölkerung das Impfangebot wahrnehmen? Experten gehen davon aus, dass 60 bis 70 Prozent der Menschen in Deutschland geimpft sein müssen, um eine Herdenimmunität zu erreichen.

Corona-Impfung in Hamburg: Einladung per Post

Bis dahin ist es ein langer Weg. In Hamburg geht es erst einmal wie geplant weiter. In den Messehallen sollen auch bald über 80-jährige Menschen vorbeischauen dürfen, die nicht in Einrichtungen leben, sondern in einer privaten Wohnung. Sie werden demnächst „durch ein Anschreiben vom Senat zur Vereinbarung der Impftermine aufgerufen“, heißt es aus der Gesundheitsbehörde. (fkm)

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