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  • Das „Le Vou“ in der Juliusstraße.
  • Foto: Patrick Sun

Corona in Hamburg: So viele Neuinfektionen wie im April! Das sind die Gründe

Ausbrüche in Bars, Schulen und Fitnessstudios – in Hamburg häufen sich die Infektionsherde. Am Freitag wurden 119 Corona-Neuinfektionen gemeldet, am Vortag waren es noch 62. Am Sonnabend meldete der Senat 88 Neuinfektionen. Während zu Beginn der Pandemie Großereignisse die Ursache waren, sorgen jetzt eher kleine, teils familiäre Zusammenkünfte für Infektionszahlen auf dem Niveau vom April.

„Wir haben nicht mehr einen einzelnen Infektionsherd“, sagt der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Überall in der Stadt kann es zu lokalen Ausbrüchen kommen.

Corona in Hamburg: So viele Neuinfektionen wie im April

Das lässt sich auch aus den Zahlen der Bezirke ableiten. Im Vergleich zu den vergangenen zwei Wochen sind die Zahlen in allen Bezirken gleich stark gestiegen. Nach den Sommerferien hingegen gab es etwa im Bezirk Mitte besonders viele Fälle, da viele Reiserückkehrer das Virus mitbrachten.

Der flächendeckende Anstieg liegt vor allem daran, „dass die Ausbrüche in erster Linie durch die Freizeitgestaltung auftreten“, sagt Helfrich. Erst in der vergangenen Woche wurden die Ausbrüche in den Schanzen-Bars „Katze“ und „Le Vou“ bekannt. Bisher sind insgesamt 37 Infektionen auf die beiden Lokale zurückzuführen. Aber auch Hamburger Schulen, wie beispielsweise die Stadtteilschule Eppendorf, sind betroffen. Hier wurden nach einer bestätigten Infektion der komplette 13. Jahrgang sowie einzelne Lehrkräfte unter Quarantäne gestellt.

Corona in Hamburg: Neuinfektionen in Familien 

Ausbrüche in Sportstätten und am Arbeitsplatz wurden ebenfalls gemeldet und  auch im familiären Kreis würden immer häufiger Infektionen bekannt, so Helfrich. Von einem Ausbruch sprechen die Behörden bereits, wenn nur wenige wie beispielsweise ein Elternpaar und ihre Kinder betroffen sind.

Durch die vielen eher kleineren Infektionsherde „können wir von einem Schneeballeffekt sprechen“, so Helfrich. Je mehr kleinere Infektionsherde auftauchen, desto größer ist auch die Gefahr der Ansteckung. So kommt es, dass die Zahlen in Hamburg erstmals seit Mitte April wieder im dreistelligen Bereich liegen.

Hamburg: Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner

Der aktuelle Wert liegt derzeit bei 26,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Ab einem Wert von 50 müssten die Corona-Maßnahmen verschärft werden. Strenger sind die Vorgaben für Fußballspiele: Hier liegt der Grenzwert bei 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Wird der überschritten, drohen Geisterspiele. Gleiches gilt für Großveranstaltungen ab 1000 Besucher.

„Wir sind weiterhin entfernt vom Grenzwert“, sagt Helfrich. Dies könne sich aber schneller ändern, als uns lieb ist: „Wir müssen uns nur vor Augen führen, wie vielen Menschen aus verschiedenen Gruppen wir jeden Tag begegnen“, sagt Helfrich. „Wir tragen alle dazu bei, das Virus weiter einzudämmen: mit Händewaschen und Abstandhalten.“

Corona: München hat den Grenzwert von 50 überschritten

München hat den Grenzwert von 50 bereits überschritten. Seit Donnerstag gilt auch unter freiem Himmel eine Maskenpflicht in Teilen der Innenstadt, hinzu kommen  Einschränkungen bei privaten Treffen und im öffentlichen Raum  wie beispielsweise in Restaurants.

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Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) kündigte an, die Partyszene strenger zu kontrollieren. In Berlin seien die Infektionszahlen der 20- bis 40-Jährigen extrem gestiegen. In Hamburg zeigt sich ein ähnliches Bild.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) appelliert, die Herbstferien zu Hause zu verbringen: „Ein Ort, an dem wir besser vor einer Infektion geschützt sind als in Schleswig-Holstein, ist kaum zu finden.“

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