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  • Zwei medizinische Fachkräfte auf einer Intensivstation (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Corona in Hamburg: Erstmals mehr Genesene als Infizierte!

Diese Nachricht macht Hoffnung: Erstmals gibt es in Hamburg mehr Corona-Genesene als Infizierte! Aber sind wir damit schon übern Berg? Der Senat ist skeptisch – und reagiert verhalten auf die aktuelle Entwicklung in unserer Stadt.

Wie die Gesundheitsbehörde am Dienstag bekanntgab, sind offiziell inzwischen 3217 Personen in Hamburg positiv auf Corona getestet worden. Ein nicht unwesentlicher Teil hat die Covid-19-Erkrankung allerdings inzwischen überstanden – genauer gesagt etwa 1790 Hamburger.  

Hamburg: Corona-Ansteckungsrate geht zurück

Damit sind nach den offiziellen Zahlen aktuell nur noch 1427 Personen mit Corona infiziert, also etwa 300 Personen weniger als genesen sind. Hoffnung macht außerdem die sogenannte Basisreproduktionszahl, angegeben durch den „r-Wert“.

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Das ist die Zahl der Menschen, die ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Liegt diese Ansteckungsrate über dem Wert 1, dann verbreitet sich das Virus schneller – ist der Wert unter 1, dann geht die Zahl der Infizierten zurück.

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„In Hamburg liegt der r-Wert ungefähr bei 1“, sagte Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag bei der Landespressekonferenz. Das spricht eigentlich für eine stabile, kontrollierbare Entwicklung der Corona-Krise – doch Hamburgs Bürgermeister gibt sich zurückhaltend. Die Dunkelziffer der Infizierten mache eine seriöse Einschätzung der Corona-Fall-Zahlen schwierig. In ganz Deutschland liegt die Reproduktionszahl übrigens laut Robert Koch-Institut bei 1,3.

Coronavirus: Hamburg will sich an Klinik-Zahlen orientieren

Auch die sogenannte Verdopplungszeit hält Tschentscher für einen „unsicheren Indikator“. Dabei handelt es sich um die Zeitspanne, nach der sich die Zahl der Infizierten jeweils verdoppelt hat. Vom Abflauen einer Epidemie kann man folglich dann sprechen, sobald die Verdopplungszeit größer wird – also beispielsweise von vier auf fünf Tage steigt. In Hamburg hat sich dieser Wert in den vergangenen Wochen positiv entwickelt, die Verdopplungszeit beträgt hier inzwischen 14 Tage.

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Hamburgs Bürgermeister will sich jedoch lieber an anderen Werten orientieren. „Ein hartes Kriterium sind die Patienten, die eine Krankenhaus-Behandlung benötigen“, so Tschentscher. Auch die Zahl der Intensivpatienten sei ein „Marker“, auf den man besonders achten müsse.

Zur Einordnung: Am Dienstag befanden sich 244 Hamburger wegen einer Corona-Infektion in Kliniken, davon 70 auf Intensivstation. Insgesamt verfügen Hamburgs Krankenhäuser über 640 Intensivbetten – und die Kapazitäten werden weiter ausgebaut.

Anmerkung der Redaktion: Am Mittwoch den 8. April wurden neue Zahlen vom Senat veröffentlicht. Demnach liegt die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle bei insgesamt 3.370 – etwa 1900 Personen haben die Covid-19-Erkrankung inzwischen überstanden.

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