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Eine Frau bekommt einen Corona-Abstrich.
  • Corona-Test (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa

Corona in Hamburg: 3500 Tests am Tag – reicht das? Das sagt die Gesundheitsbehörde

Jeden Tag werden derzeit 3500 Menschen in Hamburg auf das Coronavirus getestet. Die meisten Tests, circa 80 Prozent, haben ein negatives Ergebnis: keine Infektion. Aber reicht das? Müssten nicht viel mehr Menschen getestet werden? Gibt es überhaupt genug Tests? Die MOPO fragte bei der Gesundheitsbehörde Hamburg nach.

Kann ich zum Arzt gehen und mich ohne Symptome testen lassen, wenn ich selbst bezahle?

Ja, das ist möglich. Der Hausarzt kann das aber ablehnen, wenn es medizinisch nicht erforderlich ist. Der Test kostet ab 60 und bis zu 160 Euro. Tests ohne Symptome werden aber nicht so schnell bearbeitet.

Sind Test eine Mangelware wie Atemmasken?
Nein. Aktuell gibt es ausreichend Tests. Neben Testmaterialien sind aber auch Personal und Laborkapazitäten notwendig.

Reicht die Zahl der täglichen Tests? Südkorea, heißt es, hat Corona durch massenhafte Tests in den Griff bekommen.
Die Testung aller Hamburger wäre eine völlig unsinnige Maßnahme, die Personal und Material verschwenden würde, das wir dringend auf das medizinisch Notwendige und Sinnvolle konzentrieren müssen. Negative Testergebnisse zum falschen Zeitpunkt sind nicht aussagekräftig. Im Übrigen testet Hamburg im Bundesvergleich bereits sehr viel und bauen die Testkapazitäten gerade aus.

Wie wird entschieden, wer getestet wird?
Nach den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sollte vorrangig bei symptomatischen Patienten mit Reisehintergrund oder Kontakt zu infizierten Personen der Test gemacht werden. In besonderen Fällen, etwa bei medizinischem Personal, können auch Personen ohne Symptome getestet werden, um die Quarantänezeiten zu verkürzen.

Es gibt Hausärzte, die wollen Patienten, die „nur“ Symptome haben ohne direkten Kontakt zu einem nachgewiesenen Coronafall, nicht testen lassen. Ist das so gewollt?

Nein. Jeder Hausarzt kann allein aufgrund der Symptome einen Test anordnen. Aufenthalt im Risikogebiet und Kontakt zu Coronafall sind keine zwingenden Voraussetzungen, sie bedeuten nur einen Vorrang bei der Testung.

Wäre es denkbar, die vielen negativ getestete Personen von den Kontaktbeschränkungen auszunehmen?
Ein Test ist immer nur eine Momentaufnahme. Wie lange die Einschränkungen andauern, entscheidet der Senat abhängig von der weiteren Entwicklung. 

Gibt es genug Labore zur Durchführung der Tests?
Testungen werden derzeit von acht akkreditierten Laboren und Instituten durchgeführt.
Die Gesundheitsbehörde befindet sich in Gesprächen mit weiteren staatlichen und privaten Laboren und den Krankenhäusern, um die Kapazitäten weiter zu steigern.

Nach MOPO-Informationen haben auch Veterinäre Unterstützung angeboten. Könnten theoretisch auch Labore für Tiermedizin die Abstriche testen?
Dazu sind keine Planungen bekannt.

Wie viele Hamburger wurden bereits getestet?
Da Personen auch mehrfach getestet werden können, gibt es keine offizielle Zahl.

Sind auch in Hamburg Drive-In-Teststationen wie in Schleswig-Holstein geplant? Oder Zelte vor Praxen wie in Berlin?
„Drive-In“-Lösungen verfolgt Hamburg nicht. Viele Menschen in Hamburg haben kein Auto. Aber es werden weitere Testzentren eröffnet und zwar in Krankenhäusern. Wichtig ist, dass sich die Zentren an jene richten, die Symptome aufweisen oder Kontakt zu bereits positiv Getesteten hatten und deshalb Vorrang bei den Tests haben.

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Was kostet so ein Test?
Im Durchschnitt kostet ein Test circa 60 Euro. Dies kann jedoch von Anbieter zu Anbieter etwas variieren. 

Wie hoch ist die geschätzte Dunkelziffer?
Das kann man nicht beziffern. Hamburg testet im Bundesvergleich sehr viel, das verringert die Dunkelziffer.

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