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  • Ein für die Covid-19 Impfstoffe benötigter Ultratiefkühlschrank bei der Endabnahme.
  • Foto: picture alliance/dpa

Corona-Impfung: Zu wenig Tiefkühlgeräte: „Es wird Lieferengpässe und Wartezeiten geben“

Hummelsbüttel –

Geht es nach den Plänen der Bundesregierung, soll schon bald deutschlandweit der Start für die Impfungen gegen Covid-19 erfolgen. Die Chefin des Hamburger Labortechnikherstellers „Eppendorf“, die Ultratiefkühlgeräte herstellt, befürchtet dabei strukturelle Probleme – und kritisiert die Politik.

Eva van Pelt äußerte sich in einem Interview mit dem „Spiegel“ zu den Schwierigkeiten hinsichtlich ausreichender Ressourcen für das Impfen gegen das Coronavirus.

Eines der Probleme sei beispielsweise die Handhabung des Impfstoffs: Die von Biontech und Pfizer entwickelten Impfstoffe müssten bei etwa Minus 80 Grad gelagert und transportiert werden, was nur durch eine hervorragende Infrastruktur gewährleistet werden könne. 

Corona-Impfstoff: Zu wenig Tiefkühlgeräte – Lieferengpässe und Wartezeiten

Weil die Nachfrage schon seit geraumer Zeit deutlich anzieht, sei die Produktion der benötigten Ultratiefkühlgeräte schon hochgefahren worden. Dennoch: „Es wird Lieferengpässe und Wartezeiten geben“, so van Pelt zum „Spiegel“. Auch dadurch bedingt, dass die Politik bisher keine klare Test- und Impfstrategie kommuniziert habe und mit den wichtigen Akteuren – wie private Betriebe und Labors – im Kampf gegen das Virus keinen Dialog eingehe.

„Hinzu kommt ein neues Problem: Dort, wo die Kühlgeräte aufgestellt werden, braucht es Platz. Ein Ultratiefkühlgerät hat in etwa die Größe eines Doppelkühlschranks mit einem Volumen von bis zu 740 Litern. In einen passen rund 200.000 Impfdosen. Nicht genug, um eine Großstadt durchzuimpfen.“ 

Schon bei Anfragen der Eppendorf AG für eine Bescheinigung auf Systemrelevanz im Frühjahr habe es sowohl von Land als auch Bund keine Antwort gegeben. Ohne eine solche Bestätigung musste der Labortechnikhersteller in jener kritischen Situation – der Lockdown hatte beispielsweise Lieferanten aus Norditalien ausgeschaltet – mit Firmen aus anderen Branchen um neue Zulieferer konkurrieren.

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Eva van Pelt hofft, dass durch eine verbessere Kommunikation die drohenden Lieferengpässe minimiert und die Lieferketten aufrechterhalten werden, damit alle Labore bestmöglich versorgt werden können. „Aus unserer Sicht braucht es eine einheitliche Test- und Impfstrategie in Deutschland, die mit allen systemrelevanten Akteuren diskutiert wird.“ (mp)

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