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  • Ein Hausarzt impft gegen Corona. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Corona-Impfung: Behörde will nicht an Hamburgs Praxen gelieferten Impfstoff sichern

Hausärzte sind ein wichtiger Bestandteil der Hamburger Impfkampagne. Doch in den vergangenen Monaten wurden den Arztpraxen weniger Impfdosen geliefert, als eigentlich geplant. Die Sozialbehörde will den nicht gelieferten Impfstoff trotzdem für die Stadt sichern.

An die Hamburger Arztpraxen ist in den vergangenen Wochen weniger Corona-Impfstoff geliefert worden als der Stadt zugestanden hätten. Das geht nach Angaben der Sozialbehörde aus einem vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Auftrag gegebenen Bericht zur Impfstoffverteilung über den pharmazeutischen Großhandel hervor. Demnach gelangten in den Kalenderwochen 14 bis 19  also von Anfang April bis Mitte Mai insgesamt rund 30.000 Dosen Impfstoff weniger nach Hamburg als laut Bundesschlüssel zur Verwendung in den Arztpraxen hätten bestellt werden können. 

Hausärzte in Hamburg: Impfstoff zurückhaltend bestellt

Anders als die Impfzentren erhalten die Arztpraxen ihren Impfstoff über die Apotheken vom pharmazeutischen Großhandel. Mengen, die von Ärzten nicht abgerufen werden, weil in den Praxen keine Kapazitäten bestehen oder die Praxen aus anderen Gründen nicht in der Lage sind, an der Impfkampagne teilzunehmen, müssen dennoch für die Hamburger Bevölkerung zur Verfügung stehen, sagte Behördensprecher Martin Helfrich der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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Wie genau es zu den Minderlieferungen kam, geht aus den PEI-Zahlen nicht hervor. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg wurde nur in der ersten Maiwoche in den Arztpraxen zurückhaltend bestellt. Grund seien die Diskussion um die Verträglichkeit des Mittels von Astrazeneca und besondere Probleme mit der Lieferverlässlichkeit gewesen, sagte Sprecher Jochen Kriens der dpa. In den Wochen danach war es dann aber wieder so viel, dass sie nur quotiert beliefert werden konnten. Mit anderen Worten: Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hätten gerne sehr viel mehr verimpft, als ihnen an Impfstoff geliefert wurde. 

1000 Arztpraxen an Hamburger Impfkampagne beteiligt

Etwa 1000 Hamburger Arztpraxen und damit rund die Hälfte von denen, die impfen könnten, beteiligen sich laut Kriens an der Impfkampagne. Ob die Impfstofflieferungen von den Apotheken quotiert werden, hänge jeweils von der aktuellen Verfügbarkeit ab und sei deshalb auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. 

Wie mit Minderlieferungen umgegangen werden soll, sei auch beim Impfgipfel am Donnerstag Thema gewesen, sagte Helfrich. Einen Beschluss dazu hätten die Regierungschefs von Bund und Ländern aber nicht gefasst. Hamburg setze sich dafür ein, dass die nicht an Arztpraxen gelieferten Mengen, die Hamburg aber zustehen, gesammelt an das Impfzentrum geliefert werden. So könnten sie dennoch einen Beitrag dazu leisten, Termine für Hamburgerinnen und Hamburger zu ermöglichen, statt dass sie andernorts verwendet werden. (dpa)

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