• Corona-Guides könnten FFP2-Masken kostenlos verteilen — wie hier Apotheker. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Ole Spata

Corona-Guides: So könnten sie den ärmsten Hamburgern helfen

Je ärmer, desto höher das Gesundheitsrisiko. Gerade in der Corona-Pandemie sind Menschen mit geringem Einkommen besonders gefährdet. Die Bürgerschaftsfraktion der Linken fordert jetzt in Hamburg Corona-Guides.

In dem Antrag an die Bürgerschaft, der der MOPO vorliegt, ermahnt die Linke, die soziale Dimension der Pandemie in den Blick zu nehmen und die Menschen in den benachteiligten Stadtteilen besonders zu schützen.

Corona: Je ärmer, desto größer das Gesundheitsrisiko

Gemeint sind damit vor allem die Stadtteile südlich der Elbe sowie Billstedt im Osten. Dazu passt: In der aktuellen Liste der Bezirks-Inzidenzen liegt Hamburg-Mitte auf dem ersten Platz (165,14) direkt vor Harburg (163,4).

Faktoren wie prekäre Arbeits- und enge Wohnverhältnisse begünstigen die Ansteckung mit einer Covid-19-Infektion. Und auch chronische Vorerkrankungen, die als Corona-Risikofaktor gelten, betreffen ärmere Menschen häufiger und früher.

So sollen die Corona-Guides in Hamburg aussehen

Die von den Linken angedachten Corona-Guides sollen an sieben Tagen in der Woche an unterschiedlichen Standorten in den Stadtteilen unterwegs sein, zum Beispiel auf Marktplätzen. Dort sollen sie Infos über Corona bereitstellen, kostenlose FFP2-Masken verteilen und Schnelltests anbieten. 

Die Corona-Guides sollen an den jeweils zuständigen Gesundheitsämtern angedockt sein und auch als Sprachvermittler zur Verfügung stehen.

Corona-Guides: In Bremen und Berlin gibt es sie schon

„Anders als in Bremen und Berlin weigert sich Hamburgs Senat bis heute, die Infektionsorte kleinräumig zu erfassen und die soziale Dimension in den Blick zu nehmen“, zeigt sich Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linken-Fraktion verärgert. Jetzt müsse man dringend dort helfen, wo die Inzidenz am höchsten ist.

Hamburg-Mitte: Hier gibt es das niedrigste Durchschnittseinkommen

In Hamburg-Mitte sind die Infektionszahlen laut Bezirksamtsleiter Falko Droßmann auch genau dort am höchsten, wo die geringste Wohnfläche pro Person ist — nämlich in Billstedt, auf der Veddel und in Wilhelmsburg.

Statistisch gesehen haben die Hamburger durchschnittlich 38,8 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. In Billstedt sind es 32, in Wilhelmsburg 30 und auf der Veddel 28. (aba)

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