x
x
x
Tierärzte im Norden sind durch den Haustierboom während der Corona-Pandemie ausgelastet.
  • Tierärzte im Norden sind durch den Haustierboom während der Corona-Pandemie ausgelastet.
  • Foto: picture alliance / Patrick Pleul/Zentralbild/dpa

Corona-Folge: Tierärzte im Norden völlig überlastet

Während der Corona-Pandemie haben sich auch in Hamburg viele Menschen ein neues Haustier angeschafft. Die Folge für Tierärzte ist groß, denn diese sind durch die neuen Patienten vollkommen ausgelastet und arbeiten am Limit. In einigen Praxen gibt es deshalb auch Aufnahmestopps.

Viele Menschen haben sich in der Corona-Krise ein Haustier angeschafft. Das führt nun zur Überlastung von Tierärzten im Norden. Es haben sich unglaublich viele Menschen ein Haustier zugelegt in der Corona-Pandemie“, sagte die Präsidentin der Tierärztekammer Schleswig-Holstein in Heide, Evelin Stampa. Mancherorts gebe es in Praxen bereits einen Aufnahmestopp für neue Patienten.

Das könnte Sie auch interessieren: Promis im Einsatz für Corona-Haustiere – „Meine Katze ist kein Blumenkasten“

Tierbesitzer müssten oft länger warten, bis es freie Termine gibt. Die Sprecherin der Tierärztekammer Hamburg, Christina Bertram, berichtete, in der Hansestadt seien die Tiermediziner am Limit. Wir haben in der Corona-Krise ungefähr doppelt so viel gearbeitet.

Aufwand auch bei Tierarztpraxen durch Corona höher

Die Pandemie hat den Praxisalltag verändert. In den Tierarztpraxen müssen natürlich auch Corona-Regeln eingehalten werden“, erklärte Bertram. Deshalb gebe es nun in der Regel Terminsprechstunden. Der Aufwand etwa bei der Desinfektion sei deutlich höher. Auch das kostet Zeit.

Nach Angaben der beiden Kammern hat die Corona-Krise ein Problem verschärft, dass es schon vorher gab: Das Problem ist, dass wir zu wenig Nachwuchs in die tierärztlichen Praxen bekommen“, sagte Stampa. Sprechzeiten könnten theoretisch ausgeweitet werden doch es fehle eben an Personal.

Auch in Hamburg fehlt Nachwuchs. Bertram nennt einige Gründe: Die Bezahlung sei nicht üppig, die Wertschätzung von Seiten der Tierbesitzer gering und die Dokumentation der Behandlung nehme immer mehr Zeit in Anspruch.

Zu wenig Tierarztpraxen im Norden

Die Pandemie hat nach Einschätzung des Deutschen Tierschutzbundes zu einem regelrechten Haustierboom geführt. Dabei stützen sich die Tierschützer auf Informationen des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe und des Industrieverbands Heimtierbedarf. Demnach nahm im Corona-Jahr 2020 die Zahl der Haustiere in deutschen Haushalten im Vorjahresvergleich um fast eine Million Tiere zu.

Das könnte Sie auch interessieren: Ende des Lockdowns – Diese Tiere landen jetzt im Tierheim

Nach Angaben von Stampa gibt es in Schleswig-Holstein für Hunde und Katzen rund 450 Praxen. In Hamburg sind es laut Bertram etwa 130 Praxen. Es sind einfach zu wenige, betonte sie. Die Belastung der Veterinäre sei extrem hoch. (dpa/jw)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp