• Foto: Patrick Sun

Corona-Ausbruch im „Le Vou”: Mutter von Infiziertem erhebt Vorwürfe gegen Barbetreiber

Sternschanze –

Inzwischen wurden 24 Personen im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch in der Shisha-Bar Le Vou” in der Schanze positiv auf das Coronavirusgetestet. Die Ursache des Ausbruchs ist derweil weiter unklar. Barbetreiber und Bezirk schieben sich die Verantwortung gegenseitig zu, eine Klärung ist nicht in Sicht. Jetzt meldet sich die Mutter eines der Infizierten zu Wort – und erhebt sowohl Vorwürfe gegen die Barbetreiber als auch gegen die Behörden.

Nachdem er am Donnerstag nach seinem Besuch des „Le Vou von dem Gerücht gehört habe, dass einige Gäste mit dem Coronavirus infiziert seien, habe ihr Sohn sofort einen Test durchführen lassen. Schon am frühen Freitagmorgen habe die Familie das Ergebnis erhalten: Es war positiv.

„Laut den Aussagen unseres Sohnes und denen von Freunden wurden in dieser Bar zu diesem Zeitpunkt nicht alle Hygieneregeln eingehalten”, so Michaela Schulz (Name geändert) im Gespräch mit der MOPO. Das widerspricht den Aussagen des Barbetreibers, der beteuert hatte, dass die Vorgaben eingehalten worden seien. „Die Bar wurde regelmäßig kontrolliert, kleine Mängel wurden umgehend behoben und in unseren Gästelisten tauchten bisher auch keine Fantasienamen auf“, sagt Frederick Brüning, Anwalt der Bar.

Corona im „Le Vou”: Haben Betreiber zu spät reagiert?

Umgehend habe die Familie dem Gesundheitsamt Eimsbüttel mitgeteilt, dass die Infektion mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus der Bar stamme. Zu dem Zeitpunkt habe dort bereits eine weitere Infektion aus dem „Le Vou” vorgelegen, so Schulz. 

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Auch weitere Personen aus dem Umfeld des Sohnes erhielten positive Testergebnisse, woraufhin sowohl das „Le Vou” als auch das zuständige Polizeirevier informiert worden seien. Doch die Shisha-Bar habe erst zwei Tage später, am 21. September, nachdem der Corona-Ausbruch in der Presse bekannt geworden war, öffentlich auf die Meldung reagiert. 

Ausbruch in Schanzen-Bar: Virus unbewusst verbreitet?

„Mein Eindruck ist, dass die Zuständigen der Bar nicht aktiv dazu beigetragen haben, über den Ausbruch zu informieren”, ärgert sich Schulz. Sie vermutet, dass es viele Besucher des besagten Abends geben könnte, die erst am 21. September, also über eine Woche später, durch die Presse von dem Corona-Ausbruch erfahren haben. Diese Personen könnten das Virus unbewusst verbreitet haben

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Schulz selbst sei zwar negativ getestet, aber die Folgen ziehen weite Kreise bis hin zur Quarantäne sehr vieler Personen, mit denen unser Kind beruflichen und privaten Kontakt hatte”, erzählt sie.

Auch von den Behörden ist Schulz enttäuscht: „Ich hätte erwartet, dass das Hygienekonzept seitens des Bezirks- oder Gesundheitsamtes umgehend kontrolliert wird.”

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