Container-Revolution: So übernehmen Roboter-Kräne die Arbeit im Hamburger Hafen
Effizient, klimaneutral und automatisch: Bis 2040 soll der Hamburger Hafen komplett umgerüstet werden. Der Weg dahin ist noch lang, am Donnerstag wurde aber ein nächster Schritt in diese Richtung gemacht: Ab sofort helfen vier neue, elektrische Ladeblöcke am Terminal Buchardkai beim Entladen und Umstapeln von zusätzlich 8500 Containern – und das fast komplatt automatisch. Nur an einer Stelle kommt noch ein Joystick ins Spiel.
Effizient, klimaneutral und automatisch: Bis 2040 soll der Hamburger Hafen komplett umgerüstet werden. Der Weg dahin ist noch lang, am Donnerstag wurde aber ein nächster Schritt in diese Richtung gemacht: Ab sofort helfen vier neue, elektrische Ladeblöcke am Terminal Buchardkai beim Entladen und Umstapeln von zusätzlich 8500 Containern – und das fast komplatt automatisch. Nur an einer Stelle kommt noch ein Joystick ins Spiel.
Es ist bereits ein eingespieltes Konzept am riesigen Hafen-Terminal: Die Lkw halten unter den Ladeblöcken, von oben fährt ein Greifarm herunter, der den Container vom Fahrzeug hebt und ihn dann zu seinem vorgeschriebenen Platz transportiert. Dort wartet der Container dann, bis es für ihn an der Zeit ist, per Kran auf ein Schiff verladen zu werden. Vom Wasser aus läuft das Ganze dann umgekehrt ab.
Hafen Hamburg: Vier neue Ladeblöcke am Burchardkai
Der Prozess wurde inzwischen fast komplett automatisiert, bis auf das Anheben beziehungsweise Absetzen des Containers vom Lkw. Diese Aufgabe übernimmt ein Mensch aus dem Büro in der Ferne per Joystick – noch. Denn auch das sollen in ferner Zukunft einmal Roboter übernehmen.

Innerhalb von zweieinhalb Jahren hat die Hamburger Hafen Logistik AG (HHLA) vier solcher neuen Ladeblöcke am Burchardkai im laufenden Betrieb erbauen lassen. Diese laufen wie ihre 15 ebenfalls automatisch betriebenen Nachbar-Ladeblöcke komplett mit Ökostrom und nicht mehr wie früher üblich mit Diesel.
Neue Ladekräne laufen mit Strom und fast automatisch
„Dieses Projekt spart jährlich fünfeinhalb Millionen Liter Diesel und gut 11.000 Tonnen CO2 ein“, sagt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). „Mehr noch: Die elektrifizierten Ladekräne sind deutlich leiser und es werden erhebliche Mengen Ruß-, Feinstaub und Stickstoffemissionen vermieden. Das verbessert die Lebensqualität der Hamburgerinnen und Hamburger unmittelbar, vor allem in Hafennähe.“

Wie das Terminal Altenwerder soll auch der Burchardkai bis 2040 komplett klimaneutral werden. Hamburgs ältester und größter Containerterminal kann derzeit 39.000 Container in jetzt 19 Ladeblöcken lagern, doch es werden noch mehr. „Direkt daneben beginnen bereits die Bauarbeiten für die nächsten drei Ladeblöcke“, kündigt HHLA-Projektleiter Ingo Witte an und deutet auf die noch leere Fläche. Angepeilt ist hier das Jahr 2024.
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Gefördert wurden die vier neuen Verlade-Stationen mit insgesamt zehn Millionen Euro von der Hamburger Umweltbehörde, die das Geld aus Sondermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung schöpfen konnte. Die Gesamtkosten für das Projekt will die HHLA nicht verraten – es sind wohl aber deutlich mehr als zehn Millionen Euro.