City-Randale: Nach Entschuldigung – was droht jetzt dem Modelabel?
Nach einer missglückten Werbe-Aktion eines deutschen Modelabels sind Jugendliche am Samstag komplett ausgerastet: Hunderte, teils mit Böllern und Steinen bewaffnet, griffen Polizisten in der Innenstadt an, beschädigten mehrere Streifenwagen. Das Modelabel hat sich mittlerweile entschuldigt. Aber: Was droht dem Hersteller nun?
Nach einer missglückten Werbe-Aktion eines deutschen Modelabels sind Jugendliche am Samstag komplett ausgerastet: Hunderte, teils mit Böllern und Steinen bewaffnet, griffen Polizisten in der Innenstadt an, beschädigten mehrere Streifenwagen. Das Modelabel hat sich mittlerweile entschuldigt. Aber: Was droht dem Hersteller nun?
Um die 400 Menschen, meist Jugendliche und junge Erwachsene, kamen laut Polizei zur Aktion am Samstag an der Mönckebergstraße. Sie war bei TikTok ausgerufen worden: Anwesende sollten Gratis-Klamotten bekommen. Für viele ein immenser Reiz, kosten die Klamotten nicht selten 100 Euro aufwärts. Das Video, in dem das Event vom Hersteller angepriesen worden war, wurde inzwischen gelöscht.
Drei Polizisten bei Angriff verletzt – einer ist dienstunfähig
Klamotten gab es letztlich nicht, die Stimmung kippte. Es kam zu den Angriffen gegen Polizisten, drei von ihnen wurden offiziellen Angaben nach verletzt , einer ist dienstunfähig. Die Beamten wurden mit Flaschen, Steinen und Böllern beworfen. Wie viele Menschen festgenommen worden und gegen wie viele Anzeigen erstattet worden sind, sei noch unklar, heißt es vonseiten der Polizei. Man werte die Lage noch aus.
Daher ist auch noch unklar, wie viele möglicherweise gezielt die Konfrontation mit Polizeikräften suchten oder ob es zum spontanen Gewaltausbruch kam. Ein Beamter, der dabei war, sagt: „Von spontan kann hier keine Rede sein. Wer nimmt Böller mit, wenn er Klamotten haben will? Es sollte eskalieren.“

Das Modelabel distanziert sich von den Ausschreitungen, entschuldigt sich offiziell für die aus dem Ruder gelaufene Aktion. Man sei nicht von einer so hohen Teilnehmerzahl ausgegangen, so ein Sprecher. Bei einem ähnlichen Event in Düsseldorf seien es nur rund 50 Teilnehmer gewesen.
Die Polizei wird strafrechtlich nicht gegen den Hersteller ermitteln. Geprüft wird aber, ob das Label für entstandene Schäden aufkommen muss. Auch die Einsatzkosten werden dem Label vermutlich in Rechnung gestellt werden.
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Dem Hersteller droht noch weiterer Ärger: Nach MOPO-Informationen hätte die Aktion beim Bezirksamt angemeldet gewesen sein müssen – war sie aber nicht. Offiziell hätte eine sogenannte Sondernutzung öffentlicher Flächen beim Amt beantragt werden müssen. Das Fachamt für Verbraucherschutz prüft nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren – es wird wohl ein Bußgeld fällig.