Chaos um Johnson & Johnson: Wer seinen Booster-Status jetzt verloren hat
Nur eine Impfung und schon vollständig geimpft – das machte das Johnson & Johnson-Vakzin bisher beliebt. Doch nun hat der Bund die Verordnung geändert. Und Hamburg setzt sie sofort um. Die Folge: Etwa 100.000 Hamburger:innen haben ihren Impfstatus verloren.
Nur eine Impfung mit Johnson & Johnson reicht jetzt nicht mehr, um als vollständig geimpft zu gelten – dafür brauchen Johnson & Johnson-Impflinge nun eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff. Das hat die Bundesregierung am Wochenende auf Basis einer neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beschlossen. Einen Booster sollen sich die Betroffenen etwa drei Monate nach der Zweitimpfung mit einem dritten Piks abholen.
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Nur eine Impfung und schon vollständig geimpft – das machte das Johnson & Johnson-Vakzin bisher beliebt. Doch nun hat der Bund die Verordnung geändert. Und Hamburg setzt sie sofort um. Die Folge: Etwa 100.000 Hamburger:innen haben ihren Impfstatus verloren.
Nur eine Impfung mit Johnson & Johnson reicht jetzt nicht mehr, um als vollständig geimpft zu gelten – dafür brauchen Johnson & Johnson-Impflinge nun eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff. Das hat die Bundesregierung am Wochenende auf Basis einer neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beschlossen. Einen Booster sollen sich die Betroffenen etwa drei Monate nach der Zweitimpfung mit einem dritten Piks abholen.
Neue Regeln: Auch Johnson & Johnson-Impflinge brauchen jetzt dritte Auffrischimpfung
Für die etwa 107.000 Hamburger:innen, die laut dem RKI ihre Erstimpfung mit Johnson & Johnson bekommen haben, hat sich damit plötzlich ihr Impfstatus geändert – denn zuletzt galt ihre zweite Impfung mit mRNA-Vakzin als Booster. Wer nicht ein drittes Mal gepikst ist, muss für 2G-Plus-Angebote nun aber ein negatives Testergebnis nachweisen.
Bei Betroffenen stößt vor allem die Kurzfristigkeit der Änderung auf Unverständnis. „Die Kommunikation ist eine Katastrophe“, findet etwa Ralf Dorschel, Journalist und ehemaliger MOPO-Redakteur, der selbst mit Johnson & Johnson und Biontech geimpft ist und auf Facebook einen offenen Brief an die Bundesregierung und das Robert-Koch-Institut (RKI) geschrieben hat. Betroffene hätten ohne Vorwarnung und ohne Übergangsfrist ihren Impfstatus verloren, sagt er. „Mir fallen da Vokabeln wie Willkür oder Rücksichtslosigkeit ein.“
Eine Übergangsfrist hätte den Betroffenen etwas Planungssicherheit und die Möglichkeit gegeben, sich um einen Booster zu kümmern, so Dorschel. „Hier geht es schließlich nicht gegen Impf-Verweigerer, hier wurde mit einem Federstreich drei Millionen Menschen (bundesweit Anm. d. Red.), die allen Regeln gefolgt sind, ihr Impf-Status aberkannt“, sagt er. Das Vorgehen würde das Bild eines „total planlosen“ Staats bestärken – und sei so Wasser auf die Mühlen der Impfgegner.
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Das RKI geht davon aus, dass drei Impfungen besser gegen die Omikron-Variante schützen. Im Oktober hatte es bereits erklärt, dass der Johnson & Johnson-Impfstoff neueren Studien zufolge nur ungenügend gegen die Delta-Variante schütze und die Grundimmunisierung mit einer weiteren mRNA-Impfung optimiert werden sollte.