Busse und U-Bahnen: Wieder Streik bei der Hochbahn
Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in und um Hamburg müssen sich am kommenden Samstag erneut auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Grund ist ein 24-stündiger Warnstreik bei U-Bahnen und Bussen der Hochbahn und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat. Der Streik soll um 3 Uhr morgens beginnen.
Mit dem Arbeitskampf wolle man den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit. Verdi fordert für die rund 7000 Beschäftigten in Hamburg unter anderem Entlastungstage für Schichtarbeit, die Erfassung von Überstunden ab der ersten Minute bei Fahrzeugverspätungen und eine Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf neun Stunden. Zudem sollen Vor- und Nachbereitungsarbeiten als Arbeitszeit anerkannt werden.
Streik bei der Hochbahn: Keine Busse und U-Bahnen
Der Gewerkschaft zufolge hatte die Geschäftsführung der Hochbahn die Verhandlungen in der vergangenen Woche für gescheitert erklärt. Auch die bislang drei Verhandlungen mit den VHH hätten keinen Fortschritt gebracht, hieß es.
Warnstreik in Hamburg: Hochbahn äußert Unverständnis
Die Hochbahn habe in der letzten Verhandlungsrunde ein tragfähiges Angebot auf Basis des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) vorgelegt, heißt es hingegen seitens der Hochbahn. Verdi fordere für die kommenden zwölf Monate eine Entgelt-Erhöhung um das Dreifache des TVöD-Rahmens und biete daher keine Verhandlungsbasis. Die Hochbahn habe angesichts der seit Wochen stockenden Verhandlungen ein Schlichtungsverfahren vorgeschlagen. „Dass das nun mit einem Streik beantwortet wird, ist für uns unbegreiflich – gerade in der aktuellen Lage“, sagt Claudia Güssen, Hochbahn-Vorständin für Personal und Vertrieb.
Die Hochbahn bezeichnet den Streikaufruf in der aktuellen Hochphase der Pandemie als unverantwortlich. Mit einem Streik am ersten Adventswochenende werde außerdem besonders der innerstädtische Einzelhandel getroffen, deren Mitarbeiter ebenfalls durch Verdi vertreten werden, so die Hochbahn.
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Mitte Oktober war bei einem 24-stündigen Warnstreik der öffentliche Nahverkehr in und um Hamburg nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. Nur die S- und Regionalbahnen waren nicht betroffen. Sie werden auch beim Streik am kommenden Samstag nicht betroffen sein. (ncd/dpa)