Burgerkette „Five Guys“ im Test: Warum gibt’s um diesen Klops so einen Wirbel?
Es soll ja Kollegen gegeben haben, die hatten Tränen in den Augen , als die Entscheidung gefallen war. Endlich! All die Postings im Netz, all die Bitten wurden erhöht: „Five Guys“ – diese ultrabeliebte Burger-Kette aus den USA, verkündete, in Hamburg eine Filiale zu eröffnen. Der heilige Gral der Fleischklops-Gemeinde. Entsprechend elektrisiert bin ich auf den Kiez gedackelt – und frage mich inzwischen: euer Ernst?
- Deutsch (Deutschland)
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Es soll ja Kollegen gegeben haben, die hatten Tränen in den Augen , als die Entscheidung gefallen war. Endlich! All die Postings im Netz, all die Bitten wurden erhöht: „Five Guys“ – diese ultrabeliebte Burger-Kette aus den USA, verkündete, in Hamburg eine Filiale zu eröffnen. Der heilige Gral der Fleischklops-Gemeinde. Entsprechend elektrisiert bin ich auf den Kiez gedackelt – und frage mich inzwischen: euer Ernst?
1,2 Millionen Facebook-Likes allein in Deutschland? Nach den paar Monaten? Das Familienunternehmen aus Virginia startete 1986 mit einer Filiale in einem Einkaufszentrum. Anfang der 2000er setzte man auf Franchising – und innerhalb von rund zehn Jahren entstanden 1000 Filialen. Dann London, Paris – inzwischen ist auch Europa im Visier, und die „Fünf Typen“ bespielen rund um die Welt mehr als 1600 Burger-Buden.
„Five Guys“ Filiale an der Hamburger Reeperbahn eröffnet
Und die Idee ist ja auch ganz sympathisch. Kurze Karte, Konzentration auf das Wesentliche. Nur frische Zutaten. Selbst geschnittene Pommes. Offene Küche.
Aber hey, was ist das für ein Laden, hier am Eingang zur Reeperbahn? Riesengroß, wenn’s voll ist, höllisch laut, weiß gefliest – und mit dem Ambiente einer überdimensionierten Ausnüchterungszelle. An den Wänden internationale Pressestimmen, die stetig wiederholen: Lecker ist das.
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Wir bestellen. Cheeseburger. Einmal mit Bacon (11,20 Euro), einmal ohne (10,20). Die „kleine“ Pommes kostet 3,95 Euro, ist in Wirklichkeit aber genug für uns beide. Neben der Burger-Grundausstattung gibt es zahlreiche Zutaten: Zwiebeln, Pilze, Gurke, Tomaten, Salat, Jalapenos … – sie kosten nicht extra. Wer es sich einfach macht, sagt: „all the way“ – und kriegt alles.
„Five Guys“: Warum werden die Burger in Alu eingewickelt?
Im hinteren Bereich der riesigen Halle bekommen wir unsere frisch zubereiteten Burger. In Alu eingewickelt, in der Papiertüte. Keine Tabletts, keine Teller. Wir rupfen das Zeugs aus der Wegwerf-Verpackung und fragen uns: Ja, sind wir denn noch in den 90ern?
Der Burger aber – der ist nicht schlecht. Ultrakompakt. Zwei Pattys, mächtiger Fleischanteil, zäh-klebriges, aber solides Brötchen. Man könnte vermutlich ein Fenster mit ihm einwerfen. Wir essen lieber inmitten unserer kleinen Müllhalde und sind so weit okay zufrieden. Auch mit den Pommes. Aber eine Offenbarung? Im Vergleich zu McDonald’s: ja. Ansonsten fallen mir auf Anhieb drei bessere Burgerläden in Hamburg ein. Auch der Shake – cremig, süffig, schmeckt. Alles andere wäre bei 5,95 Euro aber auch bitter.
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Ein bisschen entlarvend übrigens das „Veggie Sandwich mit Käse“: Für 6,95 Euro gibt es einen Burger ohne Patty. Die „gegrillten“ Champignons schmecken wie aus der Dose. Und der Rest hängt einem noch ’ne Weile unangenehm hinterher. Was das Fleisch alles so kaschiert ..