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Containerterminal am Hamburger Hafen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Bundesregierung kündigt zusätzlich 400 Millionen Euro für Norddeutsche Häfen an

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Auf dem Weg zur Klimaneutralität sollen die norddeutschen Häfen modernisiert werden. Für die nächsten vier Jahre hat der Bund jetzt zusätzliche 400 Millionen Euro angekündigt, um diese Vorhaben zu finanzieren. Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) begrüßt diesen Schritt, sieht aber einen deutlich höheren Finanzierungsbedarf.

Laut Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sollen mit dem Geld grüne Energiebunker und Landstromanlagen aufgebaut werden. Außerdem fließt ein weiterer Teil in den Aufbau klimaneutraler Schifffahrtsrouten, wie der NDR berichtet. Das Geld stammt aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF). „Eine moderne Schifffahrt mit entsprechender Infrastruktur ist das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Deutschland“, sagte Schnieder dem NDR.

Zentralverband unzufrieden: Fördersumme viel zu niedrig

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) mit Sitz in der HafenCity zeigte sich allerdings unzufrieden mit der konkreten Förderhöhe. Grundsätzlich sei das der richtige Schritt, der bundesweite Investitionsbedarf für die Häfen liege aber bei 18 Milliarden Euro und damit deutlich höher als die vom Bund zugesagte Summe. Die dringend erforderliche Modernisierung dieser kritischen Infrastruktur lasse sich daher nur durch eine langfristig tragfähige Finanzierungsstrategie bewältigen, sagte ZDS-Hauptgeschäftsführer Florian Keisinger dem NDR.

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Der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Christoph Ploß (CDU), sieht die 400 Millionen als wichtigen Beitrag zur Unterstützung der fünf Küstenländer Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem würden die Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel, der auch den Seeverkehr einschließt, über den KTF wieder zurück in die Modernisierung der maritimen Wirtschaft fließen.

Klimaneutrale Häfen: Länder schon länger für stärkere Beteiligung des Bundes

Zustimmung zu den Bundesmitteln kommt auch vom Verband Deutscher Reeder (VDR).  „Es geht nicht nur um neue Schiffe, sondern auch um die nötige Hafeninfrastruktur und die breite Verfügbarkeit bezahlbarer, grüner Kraftstoffe“, sagte VDR-Präsidentin Gaby Bornheim dem NDR.

Schon seit Längerem pochen die norddeutschen Küstenländer auf eine stärkere Beteiligung am Ausbau der Seehäfen in Richtung Klimaneutralität. Bislang stellte der Bund laut dem Verband der Seehafenbetriebe den Ländern nur zusätzliche 38 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr zur Verfügung. (mp)

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