Häuser standen jahrelang leer: Endlich tut sich was in Hamburgs Westen!
Es sind typische 60er-Jahre-Bauten, die sich im Iserbrooker Grotefendweg nebeneinander reihen. Sie alle haben den gleichen Grundriss, bestehen aus rotem Backstein und beherbergen je zwei Wohnungen unter einem Dach. Das Unglaubliche: Einige davon stehen seit Jahren leer. Der Vermieter ist aber nicht irgendwer, der Vermieter ist der Staat selbst. Jetzt scheint dort aber allmählich Bewegung in die Sache zu kommen. Warum hat das so lang gedauert und wann können endlich neue Mieter einziehen?
Es sind typische 60er-Jahre-Bauten, die sich im Iserbrooker Grotefendweg nebeneinander reihen. Sie alle haben den gleichen Grundriss, bestehen aus rotem Backstein und beherbergen je zwei Wohnungen unter einem Dach. Das Unglaubliche: Einige davon stehen seit Jahren leer. Der Vermieter ist aber nicht irgendwer, der Vermieter ist der Staat selbst. Jetzt scheint dort aber allmählich Bewegung in die Sache zu kommen. Warum hat das so lang gedauert und wann können endlich neue Mieter einziehen?
„Seit etwa einer Woche steht dort ein Container. Sieht ganz so aus, als würden die bald mit der Sanierung beginnen“, berichtet einer der Anwohner. „Wird auch Zeit. Dieser Leerstand ist wirklich eine Verschwendung.“
Immerhin liegt die ruhige Straße in Hamburgs Westen in der Nähe der Elbe und wird im stadteigenen Verzeichnis als „gute Wohnlage“ eingestuft.
Grotefendweg: Hier stehen sechs Doppelhaushälften leer
Insgesamt stehen sechs der 22 Doppelhaushälften leer. Vermietet werden die zweigeschossigen Wohnungen von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BiMA), die der Bundesfinanzbehörde von Christian Lindner (FDP) unterstellt ist.
Angesichts der Lage auf dem Wohnungsmarkt sollte man eigentlich meinen, dass der Bund ein Interesse daran hätte, die Wohnungen schnell zu vermieten.

Das Gegenteil war lange der Fall: Seit bis zu vier Jahren stehen die Doppelhaushälften im Grotefendweg leer, Sanierungen wurden verschoben. Solange schon, dass sich Anfang des Jahres sogar das Altonaer Bezirksamt einschaltete.
Immerhin besagt das Hamburger Wohnraumschutzgesetz, dass pro leerer Wohnung, die nicht innerhalb von vier Monaten vermietet wird, ein Bußgeld von 300 Euro fällig wird.
Warum die BiMA ihre eigenen Wohnungen lange verkaufte
Aber die BiMA meldete sich schließlich beim Bezirksamt zurück und listete 27 weitere leerstehende Wohnungen auf, die vorher noch gar nicht bekannt waren. Insgesamt macht das in Altona jetzt 48 Stück. Über ganz Hamburg verteilt stehen 60 der 267 BiMA-Wohnungen leer.

Laut der BiMA liegt das zum Teil an Mieterwechseln, aber vor allem daran, dass der Bund in früheren Jahren seine Wohnungen verkauft und in den Bestand nur das „notwendige Maß“ investiert habe, sagt Sprecher Thorsten Grützner der MOPO. „Ein Perspektivwechsel erfolgte erst 2018. Seitdem hält die BiMA bis auf wenige Ausnahmen ihre Wohnungen in Bestand, ertüchtigt sie und macht sie fit für die Zukunft.“
Was passiert jetzt mit den Häusern im Grotefendweg?
Für die sechs Häuser am Grotefendweg bedeutet das: Sie alle brauchen dringend eine Renovierung. Dabei müssen auch „Schadstoffe beseitigt werden“, erklärt Grützner. „Deshalb war eine aufwändigere Vorbereitung notwendig. Jetzt seien aber die ersten Firmen beauftragt. Auch dem Bezirksamt hat die BiMA ihren Zeitplan für die derzeit nicht bezugsfähigen Wohneinheiten präsentiert, weswegen wohl auch kein Bußgeld verhängt wurde.
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Ziel ist es, dass alle Wohnungen im Grotefendweg im Sommer 2023 bezogen werden können. Vermietet werden sie vorrangig an Beamte des Bundes, die vier Wochen nach Sanierungsende exklusiv zuschlagen können. Sollte das nicht der Fall sein, werden die Wohnungen dem freien Markt übergeben.