iPhone mit Pfefferspray und Falschgeld „bezahlt“: Räuber hinterlässt eindeutige Spur
Der Markt für Gebrauchtes boomt, vieles landet bei Kleinanzeigen und Ebay – doch dort tummeln sich auch Betrüger. Ein besonders brutaler steht jetzt in Hamburg vor Gericht. Anstatt dem Verkäufer eines teuren iPhones mehr als 1000 Euro zu zahlen, sprühte er diesem Pfefferspray ins Gesicht. Doch besonders schlau ging er nicht vor: Ein entscheidender Fehler brachte die Polizei auf seine Spur.
Der Markt für Gebrauchtes boomt, vieles landet bei Kleinanzeigen und Ebay – doch dort tummeln sich auch Betrüger. Ein besonders brutaler steht jetzt in Hamburg vor Gericht. Anstatt dem Verkäufer eines teuren iPhones mehr als 1000 Euro zu zahlen, sprühte er diesem Pfefferspray ins Gesicht. Doch besonders schlau ging er nicht vor: Ein entscheidender Fehler brachte die Polizei auf seine Spur.
Der Fall spielt im August 2021. Der heute 23-jährige Seon S. (Name geändert) stand damals – nach eigenen Angaben – quasi ständig unter Drogen, probierte alles aus, was er in die Finger bekam: Ecstacy, Heroin, LSD, Fentanyl, Opium – also das ganz harte Programm. Das Geld besorgte er sich unter anderem bei seinen Eltern, lebte völlig isoliert in seinem Zimmer.
Im Drogenrausch: Ebay-Betrüger raubt iPhone
Am Tattag habe er ein Telefonat seiner Mutter belauscht, in dem sie sich über erhebliche Geldprobleme beklagte, so der Angeklagte. „Ich habe mir Sorgen gemacht und mich die ganze Zeit gefragt, wie kann ich meine Eltern unterstützen“, so S., der auch an jenem Tag unter Drogen gestanden haben soll. Er habe sich verpflichtet gefühlt zu handeln.
Sein Plan: Bei der Onlineplattform Ebay gab er an, ein iPhone 12 Pro für 1100 Euro kaufen zu wollen – doch er hatte nicht vor, dafür zu bezahlen. Bei der vereinbarten Übergabe in Tonndorf erhielt der Anbieter vom Angeklagten einen Briefumschlag mit schlecht gefälschten Geldscheinen – diese hatte der junge Mann zuvor mit seinem Farbdrucker produziert.
Nach Pfefferspray-Attacke: Täter flüchtet auf E-Roller
Als der Verkäufer in den Umschlag gucken wollte, griff S. laut Anklage zum Pfefferspray und sprühte seinem Opfer damit ins Gesicht. Dann sprang er auf einen E-Scooter, den er extra vor Ort geparkt hatte, um zu flüchten.
Trotz der schweren Augenreizungen und Schwellungen im Gesicht habe der beraubte Hamburger den Angeklagten noch verfolgen und erwischen können. Es sei zu einer Rangelei gekommen, doch S. konnte sich befreien. Die Flucht allerdings ging nach hinten los: Ein Polizist schilderte vor Gericht, wie der Angeklagte auf dem Weg ein parkendes Auto rammte und seine Flucht zu Fuß fortsetzen musste.
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Was S. nicht bedacht hatte: Über das Kennzeichen des Leih-Rollers konnte die Polizei mit Hilfe der Mietfirma schnell die persönlichen Daten und die Anschrift des jungen Mannes ermitteln. So kam eins zum anderen und S. konnte noch am selben Tag festgenommen werden. Das Opfer soll kommende Woche aussagen.