Brot-König Jochen Gaues: „Wenn mich einer ersetzen kann, dann er“
Er backt für Sterneköche und den Bundespräsidenten: Hamburgs Brot-König Jochen Gaues. Und so gern der 56-Jährige selbst im Mittelpunkt steht und mit seiner eigenen Back-Kunst prahlt – jetzt hat er der MOPO jemanden präsentiert, der mal sein Erbe weiterführen soll. „Er ist sensationell!“, schwärmt Gaues.
Er backt für Sterneköche und den Bundespräsidenten: Hamburgs Brot-König Jochen Gaues. Und so gern der 56-Jährige selbst im Mittelpunkt steht und mit seiner eigenen Back-Kunst prahlt – jetzt hat er der MOPO jemanden präsentiert, der mal sein Erbe weiterführen soll. „Er ist sensationell!“, schwärmt Gaues.
Er betont zu gern, wie „geil“ seine Brote, Brezeln und Stollen sind: Bäcker Jochen Gaues lässt keine Gelegenheit aus, sich und seine Produkte zu feiern. Im August hatte der 56-Jährige – nach etlichen Bruchlandungen – die Bäckerei „Jochen Gaues original“ am Lehmweg (Hoheluft-Ost) eröffnet. Seit November backt er auch für ausgewählte Filialen von „Dat Backhus“. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Trotzdem hat er jetzt jemanden vorgestellt, von dem er sagt: „Wenn mich einer ersetzen kann, dann er!“

Sein Sohn Tobias ist bei „Dat Backhus“ fest angestellt, führt dort als Produktionsleiter das 14-köpfige Team an, das die Gaues-Produkte backt. „Tobias ist ein sensationeller Bäcker“, schwärmt Jochen Gaues. „Er kann mich handwerklich ersetzen. Und vor allem hat er Freude am Beruf, das ist das Wichtigste.“
Jochen Gaues: Sein Sohn Tobias soll ihn mal in der Backstube ersetzen
Sechs Tage die Woche von 23 bis 8 Uhr morgens steht Tobias Gaues in der Backstube. Was er von seinem Vater gelernt hat? „Der Ofen muss immer voll sein. Dunkel ist am besten. Keine Zeit verlieren. Spaß am Arbeiten haben“, sagt der 32-Jährige und lacht. Ob Jochen Gaues ein strenger Lehrmeister ist? „Er kommt oft in der Backstube vorbei, einen Qualitätscheck lässt er sich nicht nehmen. Dann steht er wie bei einer Prüfung hinter mir und guckt einem auf die Finger.“
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„Dat Backhus“ bietet die Gaues-Brote wie Oxenbrot, Sylter Weißbrot, Ciabatta und Schweizer Bürli in bisher 15 Filialen an und beliefert auch die Gaues-Filiale am Lehmweg. „Tobias ist dabei unsere Geheimwaffe“, sagt Barbaros Arslan (45), Geschäftsführer vom Backhus. „Er ist nicht so präsent und laut wie Jochen Gaues, eher ruhig und fleißig.“
Jochen Gaues hat acht Kinder – sieben Söhne und eine Tochter. Zwei seiner Söhne sind Bäcker geworden. „Ich will schon in die Fußstapfen meines Vaters treten“, sagt Tobias. „Allerdings wird er wohl erst mit 90 oder 100 aufhören. Der wird noch mit dem Rollator durch die Bäckerei heizen.“