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  • Foto: Florian Quandt

Bronze-Statue in Hamburg aufgestellt: Wegen dieses Tricks gelang die Aktion unbemerkt

Altstadt –

Auf einmal war sie da: Eine große Bronze-Figur steht seit knapp zwei Wochen unter der Hochbahn-Haltestelle am Rödingsmarkt. Jetzt hat sich der Schöpfer erstmals zu der Aktion geäußert. 

Hinter einem Brückenpfeiler am Rödingsmarkt schaut die Bronze-Statue hervor. Sie sieht aus wie ein Jugendlicher mit einem Kapuzenpulli und hält in der rechten Hand eine Sprühdose. Alles, was der Schöpfer hinterließ, war ein Barcode, der zum Pseudonym „Mohamed Smith“ führte.

Bronze-Statue am Rödingsmarkt in Hamburg aufgestellt

In einem Interview mit dem Hamburger Blog „Urbanshit“ hat sich der Schöpfer der Figur jetzt erstmals ausführlich geäußert. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie er es geschafft habe, unbemerkt eine Bronze-Skulptur in der Innenstadt aufzustellen.

„Dreistigkeit ist das Stichwort“, so der Künstler. „Wenn du es wie eine Baustelle aussehen lässt und es tagsüber machst, schöpfen die wenigsten Verdacht, dass die Aktion nicht mit den Behörden abgesprochen ist.“ Hinzu komme, dass die meisten Menschen durch die Stadt hetzten und auf ihr Handy schauten.

Bronze-Statue in Hamburg: Künstler will Dialog schaffen

Die Behörde Hamburg-Mitte musste zunächst entscheiden, ob die Statue am Rödingsmarkt stehen bleiben darf. Der anonyme Künstler wollte laut eigener Aussage die Mittel Öffentlichkeit, Anonymität und das Material Bronze benutzen, um einen Dialog zu erzeugen.

„Gerade heute ist es wichtig, die Menschen aufmerksam zu machen, was mit ihrer freien Meinung passiert, wenn eine Gesellschaft in Kapital gesteuerte Systeme und nach rechts rutscht.“ Er möchte erreichen, dass der öffentliche Raum nicht nur von Gremien, Ausschüssen und Jurys gestaltet wird, sondern von jedem.

Bezirksamt Mitte lässt Statue vorerst stehen

Deshalb sieht er auch die Entfernung des Graffiti neben der Statue als unproblematisch an. „Das ist der öffentliche Raum, komm klar, wenn jemand deine Arbeit scheiße findet, verändert oder entfernt.“ 

Vor einer Woche hatte das Bezirksamt Mitte entschieden, dass der Bronze-Junge erst einmal am Rödingsmarkt stehen bleiben darf, da keine „akute Gefährdungslage“ bestehe. Ob die Statue längerfristig unter der Brücke bleibt, soll gemeinsam verhandelt werden.

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