Darum sind Schnelltests jetzt unsicherer – ein Trick könnte helfen
Ob in Kitas, Schulen oder beim 2G+-Konzept: Antigen-Schnelltests spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Nachdem ein MOPO-Reporter davon berichtete, wie unzuverlässig Schnell-Tests bei seinem Omikron-infizierten Sohn reagierten, gibt es jetzt neue Erkenntnisse aus den USA, die bestätigen, dass Zweifel angebracht sind. Es gibt aber einen Trick, der die Trefferquote eventuell erhöhen könnte …
Noch vor wenigen Wochen waren Expert:innen wie Sandra Ciesek oder Karl Lauterbach (SPD) zuversichtlich: Antigen-Schnelltests funktionierten grundsätzlich auch bei Omikron, so die erste Einschätzung. Daten der US-Gesundheitsbehörden zeigen nun, dass die Tests Omikron zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen – und damit vermehrt falsche Ergebnisse anzeigen könnten.
Ob in Kitas, Schulen oder beim 2G+-Konzept: Antigen-Schnelltests spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Nachdem ein MOPO-Reporter davon berichtete, wie unzuverlässig Schnell-Tests bei seinem Omikron-infizierten Sohn reagierten, gibt es jetzt neue Erkenntnisse aus den USA, die bestätigen, dass Zweifel angebracht sind. Es gibt aber einen Trick, der die Trefferquote eventuell erhöhen könnte …
Noch vor wenigen Wochen waren Expert:innen wie Sandra Ciesek oder Karl Lauterbach (SPD) zuversichtlich: Antigen-Schnelltests funktionierten grundsätzlich auch bei Omikron, so die erste Einschätzung. Daten der US-Gesundheitsbehörden zeigen nun, dass die Tests Omikron zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen – und damit vermehrt falsche Ergebnisse anzeigen könnten.
Omikron: Wie zuverlässig sind Schnelltests?
Die neuen Daten basieren laut der US-Arzneimittelbehörde FDA auf ersten Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten. Zuvor hatte die Behörde die Tests mit abgetöteten Viren untersucht und dabei keine Unterschiede zwischen verschiedenen Corona-Varianten feststellen können. Die Studien seien jedoch noch nicht abgeschlossen, teilte die FDA weiter mit.
Diese Erkenntnisse passen zu den Beobachtungen eines MOPO-Reporters. Rüdiger Gärtner hatte seinen Sohn, der per PCR positiv auf Omikron getestet worden war, anschließend mit Selbsttests getestet – und in mehreren Fällen negative Ergebnisse bekommen (M+).
Antigen-Schnelltests springen auf die Eiweißfragmente aus der Hülle des Coronavirus an, die sogenannten Spike-Proteine. Diese Hülle ist bei der Omikron-Variante jedoch an zahlreichen Stellen mutiert. Die Wissenschaft geht von mehr als 50 verschiedenen Mutationen aus.
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Anstelle der Nasentupfer könnten bald also Rachenabstriche und Speicheltests ihr Comeback feiern. Eine neue, noch nicht begutachtete Studie der Universität Kapstadt zeigte, dass Omikron-Infektionen selbst bei tiefen Nasenabstrichen mittels PCR-Tests nur in 86 Prozent der Fälle nachgewiesen werden konnten, im Vergleich zu 100 Prozent aus Speichelproben.
BREAKING—The FDA just announced that rapid antigen tests are less sensitive for detecting #Omicron variant infections. This could mean we are missing a lot more #COVID19. I know many families with everyone having symptoms but many not positive. Oy. https://t.co/3q06hgp0de pic.twitter.com/mPgg3Fm5ZP
— Eric Feigl-Ding (@DrEricDing) December 28, 2021
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Virusausscheidung bei einer Omikron-Infektion anders ist, als bei Delta, sagen die Forscherinnen und Forscher. Im Speichel sei die Erreger-Konzentration höher als in Proben aus der Nase – deswegen biete eine Probenentnahme in der Mundhöhle eine höhere Sicherheit.
Sinnvoll kann es also in jedem Fall sein, den Tupfer für einen Schnell–Test erst einmal in den Mund zu nehmen, bevor man in der Nase abstreicht. Es könnte die Chance erhöhen, Viren zu „erwischen“, wenn sie denn da sind.
Studie: Rachenabstriche erkennen Omikron besser
Erst vor rund zwei Wochen hatte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zahlreiche Schnelltests auf ihre Zuverlässigkeit geprüft. Das Ergebnis: Knapp 50 Tests fielen durch, ein Fünftel der gesamten Stichprobe. Auch das wissenschaftliche Corona-Strategiepapier für den Winter 2021/22 warnt davor, den Antigen-Schnelltests zu viel Vertrauen zu schenken. „Antigen-Schnelltests sind nützlich, bieten aber keine vollständige Sicherheit“, heißt es darin wörtlich.
„Insbesondere zu Beginn einer Infektion, bei fehlerhafter Durchführung oder asymptomatischer Infektion steigt das Risiko, dass eine Person ein negatives Testergebnis bekommt, obwohl tatsächlich eine Infektion vorliegt“, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiter.
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Hamburg gilt derzeit bereits als bundesweiter Omikron-Hotspot im Verhältnis zur Einwohnerzahl, am Mittwoch kamen nach RKI-Angaben 49 neue Fälle hinzu. Auch die WHO hielt am Mittwoch noch einmal fest, dass sich Omikron deutlich schneller als es die Delta-Variante verbreite und mit sehr hohen Risiken verbunden sei.
Ob es Probleme mit Schnelltests hinsichtlich der Omikron-Mutation gebe, könne die Gesundheitsbehörde nicht einschätzen, hieß es auf MOPO-Nachfrage. Die Behörde wies zudem darauf hin, dass die Schnelltest aufgrund ihrer bekannten Unzuverlässigkeit eher „zusätzliches Sicherheitsnetz“ denn „alleiniges Schutzinstrument“ seien.
Hamburg: Schulbehörde setzt auf neue Schnelltests
Auch eine Sprecherin der Schulbehörde sagte zur MOPO, dass Schnelltests „nur ein Baustein eines umfassenden Sicherheitskonzepts“ seien. Gemeinsam mit der Maskenpflicht, dem regelmäßigen Lüften und der mobilen Luftfiltergeräte verfügten Hamburgs Schulen über „außerordentlich hohe Sicherheitsstandards“.
Ab Januar kommen zudem neue Antigen-Schnelltests zum Einsatz, wie die Sprecherin weiter mitteilte. Nach Angaben des Herstellers „Siemens Healthcare“ bieten diese eine Sensivität von 97,25 Prozent, eine Spezifität von 100 Prozent und zeigen auch die Omikron-Variante an.