„Bringe Euch alle um!“ Eltern kritisieren Umgang der Schule mit Bedrohungslage
Aufregung an der Stadtteilschule Oldenfelde: In einer E-Mail hat der Schulleiter die Eltern am Donnerstag darüber informiert, dass der Unterricht nach der zweiten Stunde endet. Hintergrund sei eine „Bedrohung der Schulgemeinschaft“. Kurz darauf geht der Anruf einer Mutter bei der MOPO ein, die Vorwürfe gegen die Schule erhebt.
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Aufregung an der Stadtteilschule Oldenfelde in Rahlstedt: In einer E-Mail hat der Schulleiter die Eltern am Donnerstag darüber informiert, dass der Unterricht nach der zweiten Stunde endet. Hintergrund sei eine „Bedrohung der Schulgemeinschaft“, die ihren Ursprung am vergangenen Wochenende hat. Kurz darauf erreicht die MOPO der Anruf einer Mutter, die Vorwürfe gegen die Schule erhebt.
Um 9.21 Uhr ging die E-Mail bei den Eltern ein: „Ich möchte Sie darüber informieren, dass im Zusammenhang mit der Bedrohung der Schulgemeinschaft am Wochenende sich nun konkretere Verdachtsmomente ergeben haben“, schreibt Schulleiter Martin Homp.
Der Schutz der Kinder und des Kollegiums müsse im Vordergrund stehen. „Daher hat die Amtsleitung vorsorglich entschieden, den Unterricht an unserer Schule heute schon nach der zweiten Stunde zu beenden.“ Schülerinnen und Schüler, die auf eine Notbetreuung angewiesen sind, werden weiterhin an der Schule betreut.
Eltern: „Wir wurden gar nicht informiert“
Für viele Eltern ist es ein Schock. „Wir wurden über die Drohungen gar nicht informiert“, sagt eine Mutter am Telefon zur MOPO. „Ich hätte mein Kind sonst diese Woche gar nicht in die Schule gehen lassen.“ Als offenbar viele Eltern bei der Schulleitung nachfragen, schickt Homp am Nachmittag eine weitere E-Mail. Darin versichert er, dass es „keine konkrete Bedrohungslage im Haus“ für die Kinder gegeben habe.
Was am Wochenende zuvor geschah, hat nach Angaben der Polizei tatsächlich nicht unbedingt etwas mit der Lage am Donnerstag zu tun. Zum fünften Mal in diesem Jahr wurde Graffiti an Häuserwände der Schule gesprüht. Um was für Graffiti es sich genau handelte, teilten Polizei und Schulleitung nicht mit. Offenbar geht es um Diskriminierung, da der Schulleiter in einer Mitteilung an die Eltern von Montag Schülerinnen und Schülern, die sich diskriminiert fühlen, aufforderte, Kontakt mit der Schule aufzunehmen.
Stattdeilschule Oldenfelde: Ex-Schüler mit Drohungen
Am Donnerstag wurde aber wohl aus anderen Gründen entschieden, die Schülerinnen und Schüler nach Hause zu schicken: Seit Anfang der Woche soll es Drohungen eines 18-jährigen Ex-Schülers gegeben haben. Am Mittwoch dann habe er gleich mehrfach im Lehrerzimmer angerufen und nach MOPO-Informationen gebrüllt: „Ihr habt mein Leben ruiniert. Ich bringe euch alle um!“ Die Polizei suchte den 18-Jährigen auf und hielt ihm eine sogenannte Gefährderansprache, bei der ihm gesagt wurde, dass er etwaige angedrohte Straftaten zu unterlassen habe.
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Der Ex-Schüler soll in der Vergangenheit der Schule verwiesen worden und mehrfach mit Bedrohungen aufgefallen sein. Die Gründe für sein Ausscheiden sind unbekannt. Die Polizei ermittelt.
„Eine Aufarbeitung der Ereignisse findet innerhalb der Schule und in Kooperation mit dem Elternrat statt, also mit Unterstützung von Schulaufsicht und der Beratungsstelle Gewaltprävention“, teilte die Schulbehörde auf MOPO-Anfrage mit.