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    Brillengeschäft in Hamburg: Laden will mit besonderem „Mitarbeiter“ Kunden anlocken

    Neustadt –

    Ein kleiner Roboter rollt mit einem Tablet auf die Kunden eines Brillengeschäftes zu. Interessierte wählen ein beliebiges Produkt aus und schicken damit den technischen Helfer ins Lager. Nach ein paar Minuten rollt er mit einer Brille zurück, die der Kunde sich dann nehmen kann. Was wie ein eine Szene aus einem Science-Fiction-Film klingt, spielt sich seit Samstag in einem Brillengeschäft in der Hamburger Innenstadt ab. 

    Am Samstag eröffnete eine neue Filiale des Brillenhändlers „Edel-Optics“ am Hamburger Jungfernstieg. Der Shop hat sich einen ausgefallenen Kunden-Magneten einfallen lassen: Der Roboter„Temi“. Der kleine Butler auf Rollen soll nicht nur potenzielle Brillenkäufer anlocken, sondern nimmt den Mitarbeitern ganz nebenbei auch noch Arbeit ab. 

    Roboter als Brillen-Butler: Bei Edel-Optics am Ballindamm holt jetzt „Temi“ die Sehhilfen aus dem Lager.

    Roboter als Brillen-Butler: Bei Edel-Optics am Ballindamm holt jetzt „Temi“ die Sehhilfen aus dem Lager.

    Foto:

    Quandt/ Florian Quandt

    Hamburg: Roboter wird zum Mitarbeiter

    Ziel des Projekts sei die sogenannte virtuelle Warenauslage, erklärt Katarina Ninkovic, Pressesprecherin des Unternehmens. Statt in Vitrinen sollen die Brillen künftig auf dem iPad begutachtet werden und dann von den Robotern angereicht werden. Das habe auch praktische Gründe: Würde man jedes der rund 35.000 Brillenmodelle aus dem Lager auf der Verkaufsfläche anbieten, würde man wohl schnell den Überblick verlieren, so Ninkovic. 

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    Der Kunde kann auf einem Tablet auswählen, welche Brille er gern probieren möchte. Der smarte Roboter weiß sofort, in welchem Regal und welchem Fach im Lager er die Brille finden wird – und rollt los. Nach kurzer Zeit kommt der kleine Helfer mit dem gewünschten Produkt zurück in den Verkaufsbereich. Den Verkäufern im Laden bleibt es also erspart, den Gang ins Lager zu tätigen.

    Die Roboter kosten den Angaben zufolge rund 4000 US-Dollar (knapp 3.400 Euro) pro Stück und stammen von einer amerikanischen Firma. Im massiven Fuß der Roboter verbergen sich die Rollen, mithilfe derer sie sich frei im Laden bewegen können. Neben einer Ablage ist am hüfthohen Pult auch ein Touchscreen montiert.  

    Hamburg: Restaurant setzt bereits auf Roboter

    Der Brillenhändler ist in Hamburg jedoch kein Pionier, was den Einsatz von Robotern betrifft. Ein asiatisches Restaurant in der Perle Passage setzte bereits vor Jahren auf künstliche Intelligenz. Bei „Kofookoo“ in der Hamburger Innenstadt bestellen die Kunden ihr Essen ebenfalls auf einem Tablet. Wenig später rollt ein Roboter-Servierwagen auf den Tisch zu und bringt die Gerichte. „Die perfekte Hilfe und Ergänzung für unser Personal“, heißt es unter einem Instagram-Beitrag. 

    Auch für „Edel-Optics“ soll der Roboter lediglich eine Ergänzung sein und kein Ersatz von menschlichem Personal. Eine Gefahr für die Arbeitsplätze der Beschäftigten sieht Ninkovic nicht, da die Roboter bislang nicht als Kundenberater eingeplant seien. (sd/dpa)

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