Blitzerhauptstadt Hamburg? Warum der Schein trügt
Achtung Blitzlichtgewitter! Wer gegen die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen verstößt, muss mit Bußgeldern oder sogar einem Führerscheinentzug rechnen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, geblitzt zu werden, in einigen deutschen Städten deutlich höher als in anderen. Hamburg liegt in einem aktuellen Ranking auf Platz eins – aber der erste Blick trügt.
Achtung Blitzlichtgewitter! Wer gegen die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen verstößt, muss mit Bußgeldern oder sogar einem Führerscheinentzug rechnen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, geblitzt zu werden, in einigen deutschen Städten deutlich höher als in anderen. Hamburg liegt in einem aktuellen Ranking auf Platz eins – aber der erste Blick trügt.
Pro Tag stehen in der Hansestadt durchschnittlich 77 feste, mobile und teilstationäre Blitzer, die auf Temposünder warten. Damit ist Hamburg deutschlandweit die Stadt mit den meisten Verkehrsblitzern. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der „Goldenstein Rechtsanwälte“ aus Berlin.
Blitzer in Hamburg: Hier liegt die Hansestadt auf Platz eins
Hinter Hamburg reiht sich demnach Köln mit täglich 71 Blitzern auf Platz zwei, dahinter folgen die Hauptstadt Berlin (54), Stuttgart (43) und Wuppertal (36). Im Durchschnitt stehen in Deutschlands 40 größten Städten 17 feste, sowie drei bis vier mobile und teilstationäre Blitzer pro Tag.
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Allerdings: Im Vergleich zur vorhandenen Straßenfläche liegt Hamburg nur knapp über dem Durchschnittswert. Pro 1000 Hektar Straßenfläche gibt es in der Hansestadt circa zwölf Messgeräte. Im bundesweiten Schnitt liegt dieser Wert bei etwa 11 Rotlicht- und Geschwindigkeitskontrollen pro Tag und 1000 Hektar Straße. Bei dieser Betrachtung rutscht hingegen das nordrhein-westfälische Wuppertal von Platz fünf auf Platz eins: Dort werden pro 1000 Hektar Straße 26 Messgeräte aufgestellt.
Blitzer in Hamburg: So viel mussten Autofahrer blechen
Von den vier deutschen Millionenstädten platzieren sich nur Hamburg und Köln (17-18 Messgeräte pro 1000 Hektar Straße) über den bundesweiten Durchschnitt. Berlin (fünf bis sechs) und München (drei) liegen deutlich niedriger. Auf dem letzten Platz landet Magdeburg mit im Durchschnitt nicht einmal einem Blitzer pro Tag und 1000 Hektar Straße.
Hamburgs Temposünder wurden im vergangenen Jahr übrigens kräftig zur Kasse geben. Sie haben annähernd doppelt so viel in die Kassen gespült wie im Vorjahr. Bis Ende November wurden nach Angaben der städtischen Bußgeldstelle knapp 39,5 Millionen Euro kassiert. 2021 hatten die Einnahmen insgesamt 22,7 Millionen Euro betragen. Ein Sprecher des Amtes wies unter anderem auf den neuen Bußgeldkatalog hin, der am 9. November 2021 in Kraft getreten war. Damit wurden die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen nahezu durchgängig verdoppelt.
Das Risiko, geblitzt zu werden, steigt aber auch aufgrund von immer mehr Tempo-30-Zonen. Auf insgesamt 58 Prozent aller Hamburger Straßen gilt laut der Verkehrsbehörde bereits diese Geschwindigkeit. Mit Luft nach oben. Seit November 2021 müssen Autofahrer zudem nachts auf vielen Durchgangsstraßen auf die Bremse treten.