Blind-Date mit Muslimen: Hamburger Verein vermittelt Einladungen zum Fastenbrechen
Viele Neuankömmlinge aus der ganzen Welt lernen nach ihrer Ankunft in Hamburg kaum Einheimische kennen. Gleichzeitig gibt es manche Hamburger, die gerne Fremde in ihrer Stadt willkommen heißen möchten, aber nicht wissen, wie. Ein „Welcome Dinner“ bietet die perfekte Möglichkeit für erste Begegnungen. Und so läuft das ab:
Viele Neuankömmlinge aus der ganzen Welt lernen nach ihrer Ankunft in Hamburg kaum Einheimische kennen. Gleichzeitig gibt es manche Hamburger, die gerne Fremde in ihrer Stadt willkommen heißen möchten, aber nicht wissen, wie. Ein „Welcome Dinner“ bietet die perfekte Möglichkeit für erste Begegnungen. Und so läuft das ab:
Nach der Corona-Pause legt der Hamburger Verein „Welcome Dinner“ nun wieder los: Die Idee ist, dass während des Ramadan, der am 22. März beginnt und bis zum 21. April dauert, Muslime aus Hamburg Einladungen an Nicht-Muslime aussprechen, die die Tradition des Fastenbrechens nicht kennen. Wie Gastgeber und Gäste zusammenfinden? Darum kümmert sich der Verein. Auf der Homepage www.welcome-dinner.de können sich sowohl potentielle Gastgeber als auch potentielle Gäste anmelden. Wichtiger Hinweis: Ins Kommentarfeld bitte das Stichwort „Ramadan“ eintragen.
Mit Unbekannten am Tisch sitzen, essen – und Freundschaft schließen

Alles andere geht dann wie von selbst: Ein Mitglied des „Welcome Dinner“-Teams ruft an, schlägt einen Termin vor, gibt die Telefonnummer an einen Gastgeber weiter, der dann Kontakt zu seinen künftigen Gästen aufnimmt und Uhrzeit und Ort des Treffens nennt. Am fraglichen Abend sitzen dann Unbekannte miteinander bei Tisch, essen – und schließen vielleicht Freundschaft. 2019 hatte ein MOPO-Reporter an einem solchem Essen teilgenommen und darüber berichtet.
Die Idee des „Welcome Dinners“ stammt aus Schweden. 2014 hatte in Stockholm die damalige Sprachlehrerin Ebba die Idee, Neuankömmlinge in ihrer Stadt mit einem Abendessen zu begrüßen. Vier Hamburger – Julia, David, Ines und Lisa – lasen damals einen Artikel über die schwedische Initiative und beschlossen, dass es „Welcome Dinner“ auch in Hamburg geben sollte.
10.000 Menschen aus 78 Ländern haben schon beim „Welcome Dinner“ mitgemacht

Was mit einem vierköpfigen Team als ehrenamtliches Projekt begann, ist inzwischen zu einem Verein mit 20 Aktiven geworden. Seit Anfang 2015 vermittelt der Verein in Hamburg erfolgreich „Welcome Dinner“. Über 10.000 Menschen aus 78 Herkunftsländern haben bereits bei mehr als 2500 Dinnern mitgemacht.
„Welcome Dinner“ gibt es inzwischen nicht nur in Hamburg und Stockholm, sondern in mehr als 50 weiteren Städten in acht europäischen Ländern.