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#BlackLivesMatter: Wie erleben die Hamburger Alltagsrassismus?

In einer Welle der Solidarität haben sich in Hamburg bei einer Großdemonstration mehr als 14.000 Teilnehmer gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgesprochen, obwohl aufgrund der Corona-Maßnahmen eigentlich nur 800 erlaubt gewesen wären. Trotz des großen Engagements klagen viele dunkelhäutige Hamburger über Rassismus im Alltag.

Bei einer Straßenumfrage wollte die MOPO von den Hamburgern wissen, welche Erfahrungen sie selbst schon mit Alltagsrassismus gemacht haben oder bei welchen Situationen sie Zeuge wurden. Und vor allem: Was man an der gegenwärtigen Situation verbessern kann.

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Die 30-jährige Sharon Da aus Övelgönne hat Rassismus schon am eigenen Leib erlebt. Sie selbst ist schwarz, ihr Partner weiß. „Auch zu sehen, wie viele Anfragen von mir beantwortet wurden, im Gegensatz dazu, wie viel Anfragen von ihm beantwortet wurden, hat mir gezeigt, dass das noch ein großes Problem ist“, schildert sie der MOPO.

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Sharon Da hat in ihrem Alltag schon selbst Rassismus erlebt.

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Alltagsrassismus: Das sagen die Hamburger dazu

Auch beim Thema „Eintritt in Clubs“ greife der Alltagsrassismus immer noch sehr stark. „Selbst auf St. Pauli – was ein relativ linkes Viertel ist – hört man von Leuten, die einfach nur etwas dunklere krause Haare haben, dass sie nicht in den Club reinkommen“, erzählt der 19-jährige Niko Reese aus Bergedorf. Grund seien oft rassistische Tendenzen beim Türsteher.

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Niko Reese (19) hat schon öfter gesehen, wie nicht jeder in den Club reinkam.

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Das Problem des Alltagsrassismus ist allgegenwärtig, vor allem in der Sprache. Und Sprache sind eben nicht nur Worte. „Sprache kann nachher zu Gewalt und Ermordung führen“, warnt Jens-Peter Timm (61) aus Großflottbeck.  

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Jens-Peter Timm (61) ist überzeugt, dass Sprache zu Gewalt führt.

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Alltagsrassismus in Hamburg: Ein großes Problem in der Gesellschaft

Was also tun gegen Alltagsrassismus? „Auf jeden Fall seine Privilegien beobachten und reflektieren, welche Privilegien ein Anderer deswegen im Gegenzug nicht hat“, ist sich Sharon Da sicher. Für sie spielt das Bildungssystem eine ganz zentrale Rolle in der Bekämpfung von Rassismus. Denn nur so könne sich nachhaltig etwas in der Gesellschaft verändern. (mb/aba/lk)

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