Bis zu 4 Euro: Warum Butter plötzlich so krass teuer ist
Der Schock kommt manchmal erst an der Kasse: So teuer ist ein Stück Butter? Innerhalb kürzester Zeit ist der Preis für ein 250-Gramm-Stück einiger Marken auf fast 4 Euro gestiegen. Auch die Preise für Käse, Quark und Milch sind deutlich geklettert – aber nirgends ist die Entwicklung so krass wie bei Butter. Woran liegt das?
Lesen Sie die Hintergründe mit MOPO Plus – jetzt vier Wochen testen für nur 99 Cent!
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Der Schock kommt manchmal erst an der Kasse: So teuer ist ein Stück Butter? Innerhalb kürzester Zeit ist der Preis für ein 250-Gramm-Stück einiger Marken auf fast 4 Euro gestiegen. Auch die Preise für Käse, Quark und Milch sind deutlich geklettert – aber nirgends ist die Entwicklung so krass wie bei Butter. Woran liegt das?
Die Preismarke von drei Euro für ein Stück Butter ist schon lange geknackt. Markenbutter gibt es kaum noch unter dieser Schwelle, bei Bio-Butter und in kleinen Läden sind sogar bis zu vier Euro fällig. Das Stück Butter wird plötzlich wieder Luxusgut.
Das Problem betrifft nicht nur die Butter
Und der Preisanstieg betrifft auch viele andere Milcherzeugnisse. Schon im Mai lag der Preisanstieg von Milchprodukten im Vergleich zum Vorjahr bei 13,1 Prozent. Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt damit den hohen Preis für Butter: „Für ein Kilo braucht man mehr als 20 Liter Milch. Wenn der Literpreis für Milch um 10 Cent steigt, vervielfacht sich entsprechend der Preis für Butter – und macht sie gleich 2 Euro teurer.“
In Deutschland produzieren etwa 55.000 Milcherzeuger mit 3,8 Millionen Kühen rund 31 Millionen Tonnen Rohmilch. Mit rund 27 Milliarden Euro Jahresumsatz ist die Milchindustrie der größte Bereich der deutschen Ernährungsbranche – und diese steht laut Milchindustrieverband (MIV) aktuell gleich vor mehreren Herausforderungen.
Herausforderungen: Krieg, Corona, Mindestlohn
Zum einen sind es die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Milchbauern sind mit stark gestiegenen Kosten für Futtermittel und Düngemittel konfrontiert, die häufig aus der Ukraine bezogen werden. Und auch die Molkereien stehen angestiegenen Kosten gegenüber – insbesondere bei der Entwicklung der Energiepreise. „Das Abdrehen des Gashahns hätte katastrophale Folgen für die gesamte Kette der Milch“, so Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrieverbandes.
Das könnte Sie auch interessieren: Am Limit: Wen die Inflation am härtesten trifft
Die wirtschaftlichen Herausforderungen des Krieges folgen direkt auf die immer noch bestehenden Auswirkungen des Corona-Geschehens, sagt der deutsche Bauernverband: Personalmangel, sowie unterbrochene und gestörte Lieferketten. Dazu veränderte sich das Kaufverhalten der Kunden. Gerade bei Milchpulver und Butter kam es laut MIV zu „Hamsterkäufen“. Dass nun der Mindestlohn ansteigt ist ein zusätzlicher belastender Faktor für die Milchindustrie.