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  • Der Hauptbahnhof in Hamburg.
  • Foto: dpa/Georg Wendt

Bis in den hohen Norden: Diese Nachtzüge verkehren bald von Hamburg aus

Billigflieger stehen in der Kritik. Vor allem, weil sie klimaschädliche Emissionen verursachen. Doch auch das Reisegefühl lässt bei der Low-Cost-Abfertigung oft zu wünschen übrig. Ist es da nicht eleganter und romantischer, mit der aufgehenden Sonne in den Bahnhof von Hamburg einzulaufen und auf den Elbbrücken das Panorama der Metropole zu bestaunen? Nachtzüge machen es möglich.

Wer erste Erfahrung mit einem Nachtzug mit klassischen Schlaf- und Liegewagen machen möchte, ist beim Nightjet der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) richtig. Diese hatten Ende 2016 einige Verbindungen des ohnehin bereits deutlich eingedampften Angebots der Deutschen Bahn übernommen.

Hamburg: Verbindungen nach Innsbruck, Wien oder Zürich

So gibt es zum Beispiel Verbindungen von Hamburg nach Innsbruck, Wien oder Zürich. Oder von München über die Alpen nach Venedig, Mailand und sogar Rom. Oder von Berlin über Warschau nach Wien.

Seit Ende Mai 2021 werden die meisten Corona-bedingt eingestellten Nachtzug-Verbindungen sukzessive wieder aufgenommen. Das Nightjet-Streckennetz ist online als Karte abrufbar. In den nächsten Jahren soll es in Zusammenarbeit mit Partnern in Europa – unter anderem mit der Deutschen Bahn – noch deutlich wachsen.

Nachtzüge sollen auch ins Ausland fahren

Ab Dezember 2021 sind Verbindungen von Wien nach Paris sowie von Zürich nach Amsterdam geplant. Ab Ende 2022 dann: Zürich-Rom. 2023: Berlin-Paris und Berlin-Brüssel. Und im Jahr 2024 soll sogar ein Nachtzug von Zürich bis hinunter nach Barcelona fahren.

Die ÖBB haben in Kooperation mit anderen europäischen Partnerbahnen noch weitere Nachtreisezüge im Angebot: nach Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen und in die Slowakei. Diese sind unter dem Begriff Euronight-Züge auf der Webseite der ÖBB zu finden. Bei der Deutschen Bahn sind alle Nachtzugverbindungen, die in Kooperation mit der ÖBB angeboten werden, buchbar.

Von Hamburg nach Salzburg über Nacht

Ein privat betriebener Nachtzug mit Schlaf- und Liegewagen ist der Alpen-Sylt-Nachtexpress, der ab Mitte Juli wieder rollen soll. Der Zug fährt in der Regel donnerstags und samstags von Sylt nach Salzburg und Konstanz sowie freitags und sonntags in die entgegengesetzte Richtung. Er hält dabei unter anderem in Niebüll, Husum, Hamburg, Hannover, Göttingen, Frankfurt, Nürnberg und München. Die Fahrpläne und das komplette Streckennetz gibt es online.

Von Hamburg bis in den hohen Norden

Eine besondere Verbindung besteht in den Norden Europas. Wenn die Nächte in Skandinavien hell und kurz sind, rollt der Snälltåget von Berlin und Hamburg aus über Dänemark nach Schweden. Der Nachtzug verlässt Berlin am Abend und fährt über Hamburg, durch die Region Kopenhagen, über den Öresund und durch Malmö bis hinauf nach Stockholm. Die Fahrzeit beträgt laut Fahrplan gut 19 Stunden.

Zwischen 28. Juni und 5. September 2021 stehen laut der Website des schwedischen Betreibers tägliche Abfahrten auf dem Fahrplan. Weitere Fahrten soll mittwochs und samstags bis in den Oktober hinein geben. Die Tickets sind online auf der Snälltåget-Website zu kaufen.

Tickets über Deutsche Bahn buchbar

Eine besonders aufregende Strecke steht Nachtzug-Fans wohl erst im Jahr 2022 wieder zur Verfügung: die legendäre Zugverbindung zwischen Moskau und Paris, betrieben von der russischen Staatsbahn. Stopps sind je nach Strecke Minsk in Belarus, Warschau, Berlin und Frankfurt. Die Fahrzeit für die 3159 Kilometer lange Gesamtstrecke liegt bei rund 39 Stunden. Von Berlin nach Moskau sind es um die 22 Stunden. Tickets sind über die Deutsche Bahn erhältlich.

Darüber hinaus gibt es viele weitere Nachtzugverbindungen in Europa ohne Start und Ziel in Deutschland. Auf der Website von Interrail sind spannende Nachtzugverbindungen gelistet, zum Beispiel die ÖBB-Verbindungen zwischen Österreich und Italien. Einige Euronight-Züge verbinden wiederum Länder im östlichen Europa. Der Nachtzug des Betreibers Thello fährt zwischen Italien und Frankreich auf der Strecke Paris-Venedig.

Hamburg: Reise-Angebot möglicherweise ab Sommer 

Angesichts von Corona sollten Reisende auch bei Zügen im europäischen Ausland unbedingt prüfen, ob und ab wann genau die Verbindungen in diesem Sommer tatsächlich angeboten werden.

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Nicht zuletzt gibt es in vielen europäischen Staaten Nachtzüge für Reisen innerhalb des Landes. In Frankreich zum Beispiel gibt es die Intercités de nuit der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF. Innerhalb Italiens besteht zum Beispiel ein Nachtzug-Angebot von Trenitalia. In Schweden rollen nachts die Züge des SJ Night Train. In Norwegen fährt die Vy-Gruppe und in Finnland sind es die VR-Züge. Dort trägt die beliebte Verbindung hinauf nach Rovaniemi in Lappland, wo der Sage nach der Weihnachtsmann sein Zuhause hat, auch den entsprechenden Namen: Santa-Claus-Express. (mp/dpa)

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