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  • Das Buch „Das Neinhorn" ist im Hamburger Carlsen-Verlag erschienen. Es kostet 13 Euro. 
  • Foto: Carlsen

Bilderbuch des Jahres: Dieses mies gelaunte Einhorn lieben alle Kinder

Mit Kinderbüchern ist das so eine Sache. Viele Eltern gähnen insgeheim, wenn sie ihrem Nachwuchs vorlesen. Aber es gibt glücklicherweise Ausnahmen. Zum Beispiel die hinreißend komische Geschichte vom mürrischen Einhorn, das auf nichts Lust hat. „Das Neinhorn“ ist das meistverkaufte Bilderbuch 2020 – und begeistert auch die Vorleser. Kein Wunder, denn der Autor ist für seinen Anarcho-Humor bekannt. 

Hach, was für eine wunderbare Welt! Die Einhörner leben in einem lieblichen Ort mit schäumendem Seifenblasensee, an dem Wolken aus Zuckerwatte über sie hinwegschweben, sie den ganzen Tag gezuckerten Glücksklee und Kekse mampfen und über einen warmen Wasserfall rutschen. Aber ein kleines Einhorn-Kind hat keinen Bock auf diese rosarote Harmonie. 

„Das Neinhorn“: Meistverkaufte Bilderbuch des Jahres 2020

Marc-Uwe Kling

Autor Marc-Uwe Kling

Foto:

picture alliance / Henning Kaiser/dpa

Geschrieben hat das Buch der Autor und Kabarettist Marc-Uwe Kling, dessen Anarcho-Humor viele Erwachsene zum Beispiel durch seine „Känguru-Chroniken“ kennen. Der Hamburger Carlsen-Verlag hat „Das Neinhorn“ im Oktober 2019 veröffentlicht – bereits zwei Monate später stand es auf Platz 1 der Bilderbuchbestsellerliste. Und dort ist es seitdem dort geblieben. 

Diese nervige Harmonie im Land der Träume – und dann sprechen alle auch noch in Reimen! Kein Wunder, dass das Einhorn bockig ist und alles, was seine Eltern von ihm wollen, mit einem „Nein“ abbügelt. Deshalb bekommt es den Namen Neinhorn verpasst. Auf seiner Tour trifft es weitere Tiere, die keine Lust haben, angepasst zu sein: Den Wasbären, einen Waschbären, der immer nur hört, wenn er will und der ständig „Was?“ fragt. Den Nahund, einen Hund, der zu allem gelangweilt nur „na und?“ sagt. Und dann ist da noch die garstige Königsdochter, die immer Widerworte gibt und andauernd nur „doch!“ ruft. Zu viert bockig sein macht ihnen noch viel mehr Spaß als allein.

Marc-Uwe Kling schrieb auch „Die Känguru-Chroniken“

Kleine Kinder Dialoge kringeln sich bei Dialogen wie „Nein!“, „Doch!“, „Was?“, „Na und?“. Eltern freuen sich beim Vorlesen über Sprachwitz und Ironie und fühlen sich an bei den nölenden Protagonisten sehr an den eigenen Nachwuchs erinnert. Dazu die witzigen Zeichnungen von Astrid Henn – herrlich! 

Ganz am Ende trifft man noch weitere Tiere, die weiteren Wortkreationen entsprungen sind. Da sind zum Beispiel die Schmatze (mampfende Samtpfote), der Bibber (frierender Nager), der Hähmster (mausartiges Haustier mit langer Leitung), das Reichhörchen (Baumbewohner mit wertvollen Nüssen) und viele mehr. 

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Das Neinhorn und seine Freunde wachsen einem schnell ans Herz. Die gute Nachricht für alle großen und kleinen Fans der mürrischen Truppe: In der zweiten Jahreshälfte wird es eine Fortsetzung geben. Nein! Doch! 

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