Immer mehr Imker in Hamburg geben auf – auch das Wetter ist schuld
Ein knackig-kalter Winter hätte den Imkern in Hamburg eventuell einige Honigbienenvölker gerettet. Durch das milde Wetter ist aber die für Bienen gefährliche Varroamilbe schon aktiv – das ist ein großes Problem. Immer mehr Imker geben ganz auf.
Hamburgs Imker haben wegen des deutlich zu milden und nassen Winters erneut einige Bienenvölker verloren. Bei einem milderen Winter setze die Brutzeit bei den Honigbienen früher ein und damit beginne auch die Belastung durch die Varroamilbe eher, sagte Edda Gebel, Vorsitzende des Imkerverbandes Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. „Deshalb haben in diesem Frühjahr zahlreiche Hamburger Imker, wie bereits im Vorjahr, hohe Verluste durch Varroaschäden.“
Imkerverbände stehen vor Herausforderungen
Varroamilben ernähren sich von den lebenden Bienen und der Brut und schleppen zudem Krankheiten in die Bienenstöcke ein. Der vergleichsweise frühe Befall durch die Bienenparasiten habe auch Auswirkungen auf die Hobbyimkerei in der Hansestadt: „Gerade ältere Imker geben dann bei Totalverlust häufig ihre Imkerei ganz auf.“
Die Zahl der in Hamburg aktiven Hobbyimker werde bereits seit einiger Zeit weniger. Das liegt nicht nur an der Coronazeit, sagte Gebel weiter. Klimawandel und Bienenschädlinge machten den Imkerinnen und Imkern generell das Leben schwer. „Eingeschleppte Krankheiten, Honigverfälschungen, Förderbürokratie, die aufgeheizte Diskussion um Wildbienen und nachlassendes Interesse an Imkerei und Ehrenamt sind Themen, denen sich nicht nur der Imkerverband Hamburg jetzt und in Zukunft stellen muss.“
Vielen jungen Leuten ist Imkern wohl zu anstrengend
Deutschlandweit betreuen den Angaben zufolge rund 137.000 registrierte Imker etwa 930.000 Bienenvölker. „Im Hamburger Imkerverband sind rund 750 Imker mit etwa 4000 Völkern organisiert.“
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Doch auch an der Elbe gehen die Zahlen zurück. 2019 waren es noch rund 1000 mit 5500 Bienenvölkern. Das liege auch daran, dass das Imkern Zeit brauche und Mühe bedeute. „Viele jüngere Leute entscheiden sich angesichts dieser Belastungen lieber für eine weniger strapaziöse Freizeitbetätigung.“ (dpa/mp)
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