Parken so wie hier? Das soll in Hamburgs Norden bald nicht mehr gehen
Bezirkschef Michael Werner-Boelz (Grüne) hat sich mit seinen Aussagen und Entscheidungen nicht immer Freunde gemacht. Er verfügte, dass im Bezirk Nord aus Platzgründen keine Eigenheime mehr gebaut werden dürfen, forderte Anwohnerparken für ganz Hamburg und viel mehr Hochhäuser. Eine Sache liegt ihm laut eigener Aussage aber ganz besonders am Herzen: weniger Platz fürs Auto und mehr Platz für Menschen. Genau das will er jetzt umsetzen. Der MOPO hat er exklusiv seine Pläne verraten.
Die 500 Meter lange Husumer Straße verläuft in den Stadtteilen Hoheluft-Ost und Eppendorf und ist vor allem von einer Sache geprägt: parkenden Autos. Egal zu welcher Uhrzeit, egal zu welchem Wochentag – die Bürgersteige sind zu beiden Seiten vollgestellt mit großen und kleinen Wagen. Mal in zweiter Reihe, mal unter Halteverbotsschildern und meistens ziemlich weit auf dem Gehweg – wenn die Wagen quer zur Fahrbahn stehen, wie in vielen Innenstadtvierteln üblich. Damit soll jetzt Schluss sein, verspricht Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne).
Bezirkschef Michael Werner-Boelz (Grüne) hat sich mit seinen Aussagen und Entscheidungen nicht immer Freunde gemacht. Er verfügte, dass im Bezirk Nord aus Platzgründen keine Eigenheime mehr gebaut werden dürfen, forderte Anwohnerparken für ganz Hamburg und viel mehr Hochhäuser. Eine Sache liegt ihm laut eigener Aussage aber ganz besonders am Herzen: weniger Platz fürs Auto und mehr Platz für Menschen. Genau das will er jetzt umsetzen. Der MOPO hat er exklusiv seine Pläne verraten.
Die 500 Meter lange Husumer Straße verläuft in den Stadtteilen Hoheluft-Ost und Eppendorf und ist vor allem von einer Sache geprägt: parkenden Autos. Egal zu welcher Uhrzeit, egal zu welchem Wochentag – die Bürgersteige sind zu beiden Seiten vollgestellt mit großen und kleinen Wagen. Mal in zweiter Reihe, mal unter Halteverbotsschildern und meistens ziemlich weit auf dem Gehweg – wenn die Wagen quer zur Fahrbahn stehen, wie in vielen Innenstadtvierteln üblich. Damit soll jetzt Schluss sein, verspricht Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne).
Husumer Straße in Hamburg: Das soll sich hier ändern
„Das illegale Gehwegparken werden wir hier in Zukunft unterbinden. Es wurde viel zu lange toleriert“, sagt er bei einem Treffen vor Ort. „Ich möchte hier nichts verbieten, sondern einfach nur geltendes Recht durchsetzen.“
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Bedeutet konkret: Die Autos, die derzeit alle quer zur Fahrrichtung stehen – auch Senkrechtparken genannt –, sollen in Zukunft längs parken. Denn im Gegensatz zur angrenzenden Haynstraße ist das Senkrechtparken in der Husumer Straße gar nicht erlaubt. Hat sich aber so durchgesetzt.

„Über 50 Prozent der Haushalte in dem Stadtteil besitzen kein Auto. Es wäre unfair, den öffentlichen Raum nur darauf auszurichten“, sagt Werner-Boelz. Deshalb sollen künftig die bestehenden Gehwege verbreitert werden und 168 Fahrradbügel ins Quartier ziehen. Dazu kommt noch ein HVV Switch-Punkt, der auf Höhe der Neumünsterschen Straße installiert wird. Dort sollen dann in Zukunft mehrere Sharing-Autos bereit stehen.
Dass er sich mit dieser Aktion wieder einmal keine Freunde machen wird, das ist Werner-Boelz bewusst. Derzeit parken in der gesamten Straße um die 259 Autos, in Zukunft werden es nur noch um die 172 sein. „Ich bin da entspannt“, sagt er. „Außerdem vertrete ich die Ansicht, dass, wenn jemand sich privat ein Auto anschafft, er auch selbst dafür sorgen muss, wo er es abstellt. Die Stadt ist nicht dafür da, für all diese Wagen einen Parkplatz zu stellen.“
Hoheluft-Ost: Bezirk setzt Fußgängerstrategie um
Sein Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu steigern. „Das gelingt, wenn die Fußgänger mehr Platz haben. In einem so stark verdichteten Quartier ist es wichtig, dass sich die dort lebenden Menschen unbeschwert und sicher bewegen können.“ Dafür brauche es Gehwege, die auch mit Kinderwagen und Gehhilfen passierbar seien.

Das Projekt Husumer Straße ist Teil der bezirklichen Fußgängerstrategie, die im Jahr 2017 beschlossen und jetzt nach und nach umgesetzt wird. In der Einbahnstraße Heiderstraße wurde erst Anfang des Jahres das Parken auf nur noch einer Seite des Gehwegs erlaubt.„Damit sollen die alternativen Moblitätsformen des Umweltverbundes gefördert werden“, sagt Bezirks-Mobilitätsmanagerin Jelka Kohlhaase. Bedeutet: Fußgänger, Radfahrer und Öffi-Nutzer.
Mobilitätswende: Husumer Straße soll umgebaut werden
Noch in diesem Jahr soll der Umbau der Husumer Straße für 100.000 Euro abgeschlossen sein. In dieser Zeit wird parallel auch das Anwohnerparken in Hoheluft-Ost und Eppendorf starten. „Dann wird es verstärkte Kontrollen durch die Polizei und den Landesbetrieb Verkehr geben“, kündigt Werner-Boelz an. „Damit das illegale Parken ein für alle Mal der Vergangenheit angehört.“
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Und das ist nur der Anfang: Nach der Husumer Straße will Werner-Boelz in weiteren zugeparkten Straßen aufräumen – da dürften noch viele Parkmöglichkeiten in Zukunft wegfallen.