„Unser Sportplatz ist kaputt, weil der Bezirk ihn verwahrlosen lässt!“
Löcher, Scherben, Unkraut: Damit muss sich Ulrich Hari vom Hummelsbütteler SV herumschlagen. Der Grandplatz, auf dem mehrmals die Woche Kinder kicken, müsste dringend saniert werden. Der Verein wünscht sich einen Kunstrasenplatz, doch der Bezirk Wandsbek sperrt sich dagegen. Ein Trainingsbetrieb sei zudem möglich – wenn vorher die kaputten Stellen „gesichert werden“, behauptet die Politik. Hari lässt das fassungslos zurück: „Wie sollen wir denn spielen, wenn wir quasi den halben Platz absperren müssen?“
Die Vorwürfe sind deutlich: „Unser Sportplatz ist kaputt, weil der Bezirk ihn verwahrlosen lässt“, sagt Ulrich Hari, 2. Vorsitzender des Hummelsbütteler SV zur MOPO.
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Löcher, Scherben, Unkraut: Damit muss sich Ulrich Hari vom Hummelsbütteler SV herumschlagen. Der Grandplatz, auf dem mehrmals die Woche Kinder kicken, müsste dringend saniert werden. Der Verein wünscht sich einen Kunstrasenplatz, doch der Bezirk Wandsbek sperrt sich dagegen. Ein Trainingsbetrieb sei zudem möglich – wenn vorher die kaputten Stellen „gesichert werden“, behauptet die Politik. Hari lässt das fassungslos zurück: „Wie sollen wir denn spielen, wenn wir quasi den halben Platz absperren müssen?“
Die Vorwürfe sind deutlich: „Unser Sportplatz ist kaputt, weil der Bezirk ihn verwahrlosen lässt“, sagt Ulrich Hari, 2. Vorsitzender des Hummelsbütteler SV zur MOPO.
Anfang Juli wurde bei einer Begehung der Sportstätte an der Hummelsbütteler Hauptstraße festgestellt, dass der Platz nicht mehr für Punktspiele geeignet ist. „Die Kinder dürfen hier nur ein bisschen trainieren zwischen den kaputten Stellen, mehr ist nicht möglich“, so Hari. Derzeit nutzen etwa 150 Kinder in fünf Mannschaften mehrmals die Woche den Platz, die ältesten sind die Zwölfjährigen der D-Jugend. Außerdem kicken hier eine Betriebssportgruppe und ein Verein, der Kinder mit Migrationshintergrund unterstützt.
Hummelsbütteler Sportplatz ist für Punktspiele gesperrt
Offiziell heißt es, der Zustand des Platzes sei „vor dem Hintergrund von Durchbrüchen der dynamischen Tragschicht nicht mehr verkehrssicher.“ So steht es in einer Senatsantwort auf eine Anfrage der CDU. Sofern die defekten Stellen gesichert würden, sei ein eingeschränkter Trainingsbetrieb möglich. Für Ulrich Hari ein Unding: „Wie sollen wir denn spielen, wenn wir quasi den halben Platz absperren müssen?“
Der Senat erklärt den Sanierungsstau damit, dass der Platz nur wenig genutzt würde. Sowohl das Alter des Platzes „als auch eine unsachgemäße Nutzung“ hätten zum jetzigen Zustand geführt.
Jugendliche hinterlassen Dreck auf dem Gelände
Tatsächlich sitzen außerhalb der Trainingszeiten oft Jugendliche auf dem Sportplatz. Als die MOPO vor Ort ist, rauchen im hinteren Spielfeld zwei Teenager auf einer der Ersatzbänke, ein süßlicher Geruch weht herüber.
„Wir könnten die Polizei holen, aber dann sprechen sie einen Platzverweis aus und andere Jugendlichen kommen her“, sagt Herr Hari. Vor Trainingsbeginn sind die Vereinsmitglieder oft etwas früher da, entfernen Glasscherben, Zigaretten und anderen Unrat, damit sich die Kinder nicht verletzen. Für sie alle ist der bald 100-jährige Verein eine „Herzenssache“, wie es Frau Hari ausdrückt.
Baupläne für neue Feuerwache machten Hoffnung
Im Herbst 2021 sei den Hummelsbüttelern gesagt worden, dass auf dem Gelände des benachbarten Festplatzes eine Feuerwache gebaut werden soll und nebenan ein Kunstrasenplatz. Den Platz hätten Feuerwehr und Sportverein dann gemeinsam nutzen können. Die Planung für die Feuerwache läuft. Aber: Von einem versprochenen Kunstrasenplatz ist der Verwaltung auf MOPO-Anfrage nichts bekannt.
„Eine grundlegende Modernisierung des Spielfeldes (Umwandlung in Kunststoffrasen) ist in absehbarer Zeit nicht vorgesehen. Es sind hierfür keine finanziellen oder personellen Ressourcen veranschlagt“, heißt es beim Bezirk Wandsbek. Auch für einen Platzwart seien derzeit keine Personalressourcen vorhanden.
Bezirk: „Keine finanziellen oder personellen Ressourcen“
„Trotz aller Zusagen der SPD, dass im Zuge der Neuerrichtung einer Feuerwache parallel ein Kunstrasenplatz errichtet werden soll, passiert weiter nichts“, ärgert sich Dennis Thering, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter für das Alstertal und die Walddörfer.
„Eine Zusage gab es nie“, entgegnet der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Tim Stoberock auf MOPO-Nachfrage. „Es wird aktuell geprüft, ob eine Feuerwache an diesem Standort gebaut werden kann.“ Derzeit laufe eine Ganzjahresuntersuchung, die wahrscheinlich noch bis Ende des Jahres andauert.
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Die Baugrund-Erkundung für die Sanierung des Grandplatzes soll laut des Bezirks noch vier Wochen dauern, dann würden die Planungen für die Sanierungen beginnen. Wann die eigentliche Sanierung startet, wird nicht beantwortet. Die Vereinsmitglieder wollen weiter für einen Kunstrasenplatz kämpfen und haben inzwischen eine Petition gestartet.