Wut-Schreiben an der Windschutzscheibe: Der Park-Zoff am Isemarkt
Ab Frühjahr plant der Landesbetrieb Verkehr (LBV) drei neue Anwohnerparkegebiete in Harvestehude. Darunter fällt auch die Isestraße und damit einer der größten Wochenmärkte Deutschlands, der Isemarkt. Das Problem: Dadurch stehen den Anwohnern circa 370 Parkplätze zweimal die Woche gar nicht zur Verfügung. Dazu kommt die Verdrängung des Parkplatz-Problems nach Hoheluft-Ost – manch ein verärgerter Anwohner macht dort seiner Wut schon mit selbstgedruckten Zetteln an Dauerparkern Luft.
Ab Frühjahr plant der Landesbetrieb Verkehr (LBV) drei neue Anwohnerparkegebiete in Harvestehude. Darunter fällt auch die Isestraße und damit einer der größten Wochenmärkte Deutschlands, der Isemarkt. Das Problem: Dadurch stehen den Anwohnern circa 370 Parkplätze zweimal die Woche gar nicht zur Verfügung. Dazu kommt die Verdrängung des Parkplatz-Problems nach Hoheluft-Ost – manch ein verärgerter Anwohner macht dort seiner Wut schon mit selbstgedruckten Zetteln an Dauerparkern Luft.
„Moin Autodauerparker! Wir wollen hier kein Zwischenlager für eine Autovermietung sein, sondern unseren Besuchern auch die Möglichkeit geben, einen Parkplatz anzubieten. Bitte parken Sie die Fahrzeuge in Ihrem Betriebshof.“ Dieser vom Regen schon leicht zerissene Zettel klebt unter dem Scheibenwischer eines silbernen Autos im Straßenbahnstieg in Hoheluft-Ost. Der Stadtteil kämpft wie viele andere in Hamburg gegen die Parkplatz-Knappheit, besagtes Fahrzeug stand laut einer Anwohnerin bereits seit sechs Wochen an diesem Platz.

Hamburg: Neue Anwohnerparkzonen in Harvestehude
Bald könnten in dem Viertel allerdings noch einige Parksuchende dazu kommen, schließlich sollen ab Frühjahr die Bereiche um den Klosterstern, das Tennisstadion und den Innocentia-Park zu Bewohnerparkgebieten werden. Heißt konkret: Nicht-Anwohner müssen dann drei Euro pro Stunde zahlen und dürfen höchstens für drei Stunden stehen bleiben. Anwohner müssen einen Bewohnerparkausweis für 65 Euro im Jahr beantragen.
An sich erstmal keine Besonderheit, schließlich sprießen Anwohnerparkzonen in Hamburg nur so aus dem Boden – erst vor ein paar Monaten in St. Georg. Wäre da nicht der Wochenmarkt unter dem U-Bahn-Trog zwischen Hoheluftbrücke und Eppendorfer Baum, der Isemarkt. 370 Parkplätze fallen so für die Anwohner jeden Dienstag und Donnerstag weg.
Bewohnerparken: Neue Regelung „völlig praxisfern“
„Die angedachte Parkregelung rund um die Isestraße ist völlig praxisfern“, kritisiert Gabor Gottlieb, Fraktionsvorsitzender der SPD Eimsbüttel. „Bisher gibt es für die Anwohnerinnen und Anwohner nicht die Möglichkeit, während der Marktage in die benachbarten Parkzonen auszuweichen. Mit einer solchen Regelung wird man sehenden Auges gegen die Wand fahren!“ Eine Vergrößerung der Zonen sei rechtlich tatsächlich nicht möglich, wohl aber Übergangszonen und flexiblere Lösungen für die Betroffenen. Der Sinn des Bewohnerparkens solle schließlich sein, dass die Menschen vor Ort profitieren.
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Der zuständige LBV verweist auf MOPO-Nachfrage darauf, dass bereits vor der Einführung des Bewohnerparkens die Parkplätze am Isemarkt immer wegfielen. Jetzt „soll gerade durch das Bewohnerparken die Auslastung durch Fremdparkende in den umliegenden Straßen des Isemarkts reduziert werden“, so Sprecherin Pauline Schröder. „Bewohnende, die nicht mehr auf der Marktfläche parken, finden somit sehr wahrscheinlich eine Parklücke in den Straßen.“ Eine Ausnahmeregelung könne nicht angestrebt werden, da dies die bundesweit gültige Verwaltungsvorschrift zum Bewohnerparken nicht zulässt. Gabor Gottlieb bezweifelt allerdings, dass wirklich alle rechtlichen Möglichkeiten für mögliche Sonderregeln ausgeschöpft seien.
Hamburg: Neue Bewohnerparkgebiete schon in Planung
Während die Anwohner in Harvestehude also wahrscheinlich bald suchend um die Isestraße kurven, sieht es für die vorherigen Fremdparker nicht gut aus. Sie werden nach Hoheluft-Ost ausweichen, dort finden allerdings an mehreren Standorten großangelegte Baumaßnahmen statt.

Ein Beispiel dafür ist der direkt an Harvestehude grenzende Falkenried, wo fast alle Parkplätze gestrichen sind. Gleiches Spiel am Abendrothsweg und stellenweise am Eppendorfer Weg. Außerdem prüft der LBV in Hoheluft-Ost bereits ebenfalls Bewohnerparken, im Dezember wurden dazu Kennzeichen ausgewertet.