Bootshaus an der Außenmühle ist noch immer geschlossen.

Das Bootshaus an der Harburger Außenmühle ist noch immer geschlossen. Foto: Sandra Schäfer

Beliebtes Hamburger Ausflugsziel bleibt dicht – weil’s dort kein Bier gibt

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Einmal um die Außenmühle wandern und danach schön einen Kaffee oder ein Bier trinken. Das geht leider seit fast zwei Jahren nicht mehr, denn das „Bootshaus“ ist geschlossen. Auch die Tretboote und die Schwäne sind verschwunden. Offenbar lohnt die Eröffnung aktuell nicht, da etwas wirtschaftlich Wesentliches nicht auf der Karte stehen darf.

„Es ist so schade, dass wir hier keinen Kaffee mehr trinken können“, sagt Monika Meinecke. Sie wohnt in der Nähe des Harburger Stadtparks und ihre Schwester Ilse Borchardt ist bei ihr zu Gast. Gerade sind sie an der Außenmühle spazieren gegangen und enttäuscht, dass sie keinen Kaffee bekommen.

Sie sind nicht die einzigen enttäuschten Harburger. Auch CDU-Politikerin Birgit Stöver wundert sich über das immer noch geschlossene „Bootshaus an der Außenmühle“ (Gotthelfweg 2a). „Ich habe noch Erinnerungen an meine Kindheit, wir sind hier nach dem Schwimmen gern gewesen und haben Eis oder Pommes gegessen.“

Bootshaus an der Außenalster: Immer noch geschlossen

Eine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten an den Senat hat ergeben, wo das Problem liegt: Laut Bezirksamt ist die Schank-Lizenz erloschen und ohne die darf der Betreiber keinen Alkohol ausschenken. Es wird also nichts mit dem abendlichen Bier oder dem Glas Wein mit Blick auf die untergehende Sonne an der Außenmühle.

Laut Senat könnte der Betrieb aber unmittelbar nach Erteilung der gaststättenrechtlichen Erlaubnis starten. „Bisher liegen dem Bezirksamt die zur Prüfung erforderlichen Unterlagen aber noch nicht vollständig vor“, hieß es zuletzt Mitte Juli.

Monika Meinecke und ihre Schwester Ilse Borchardt an der Außenmühle. Sie sind enttäuscht, dass das Bootshaus nicht geöffnet ist. Sandra Schäfer
Monika Meinecke und ihre Schwester Ilse Borchardt an der Außenmühle.
Monika Meinecke und ihre Schwester Ilse Borchardt an der Außenmühle. Sie sind enttäuscht, dass das Bootshaus nicht geöffnet ist und sie nirgends am See mal einen Kaffee trinken können.

Ohne Alkohol-Ausschank rechnet sich der gastronomische Betrieb dort aber wohl kaum. Die MOPO versuchte erfolglos, den Betreiber Heiko Hornbacher zu erreichen und mit ihm darüber zu sprechen, wie es weitergeht. Knut Bolzmann, mit dem er das Bootshaus gemeinsam betrieben hatte, ist raus aus dem Projekt, wie dieser der MOPO sagte. Weiter wollte er sich zur Lage beim Bootshaus nicht äußern.

Ob es noch in der Sommersaison eine Neueröffnung gibt, ist damit sehr fraglich. Am Bootshaus selbst erfahren die Besucher dazu nichts. Es gibt keinen Aushang. Auch der Bootssteg liegt traurig da, so ganz ohne die vielen Tretboote und beliebten Plastik-Schwäne. Ihn haben jetzt die Enten und Gänse erobert.

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Schon im vergangenen Jahr guckten die Besucher am Außenmühlenteich in die Röhre, als im März das Bootshaus nicht wie üblich in die Saison startete. Damals fehlten einige Genehmigungen. Dazu war es gekommen, weil sich bei einem Antrag auf Erweiterung des Wintergartens herausgestellt hatte, dass nicht einmal die bauliche Genehmigung des bestehenden Gebäudes vorgelegt werden konnte.

Zudem fehlte auch eine Prüfbescheinigung für die Elektrik. Beides liegt dem Bezirk nun vor. Fehlt nur noch die Schank-Genehmigung für den Ausschank von Alkohol. Das Bootshaus gehört übrigens nicht der Stadt, sondern ist in Privatbesitz. Das Bezirksamt Harburg weiß nach eigener Auskunft nicht, wem es gehört.

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